SABOTAGE – Same
~ 1987/2020 (Cult Metal Classics) – Stil: US-Metal ~
Die inflationäre Veröffentlichungsflut an neuen Alben ist immens. Die Veröffentlichungen von Achtzigerjahre-Bands und ihrem alten Material nicht weniger inflationär. Jede nur annähernd klassisch klingende Band wird ausgegraben und verwertet. Selbst wenn sie nur eine handvoll Songs veröffentlicht haben. Wie im Falle SABOTAGE, die man nicht mit den Italienern (der wohl bekanntesten SABOTAGE-Variante) verwechseln sollte.
Diese CD ist eine Kompilation von dem veröffentlichten Material der Portland Band. Der Fünfer liefert guten, soliden US Metal wie er zwischen 1985 und 1990 in der Untergrundszene massenweise veröffentlicht wurde. Alles gut, aber auch nicht wirklich eigenwillig. Dass die Band gerade einmal sieben (!!!) Songs, nee, eigentlich nur sechs, zustande gebracht hat, ist bereits kritisch zu sehen. Läppische sieben Songs auf einer vollen CD, die sich als gesammelte Werke präsentiert? Da stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht im Geringsten.
Die drei ersten Tracks haben zwar einen klasse Sound und überzeugen mit qualitativ starkem US Metal. Dafür sind die drei Livetracks – im Gegensatz zu den drei des 1987er Demos – eher zweitklassiges Füllmaterial. Soundlich zwar in Ordnung, aber die Songs sind grundsätzlich deutlich schwächer. Der siebte Track ist dann eine „Alternate Version“ des ersten Tracks ´Mental Anguish`.
SABOTAGE kann man tendenziell in Richtung GLACIER schieben. So ist es nicht verwunderlich, dass Sänger Keith Flax nach seinem Ausstieg bei SABOTAGE kurzzeitig bei GLACIER unterkam und auch einen Song für deren Debüt-EP einsang.
Alles in allem musikalisch nett, aber in Anbetracht von nur sieben popeligen Songs auf der CD schon ein Armutszeugnis. Für US Metal-affine-Fans sicher nicht unbedeutend, aber letztendlich gibt es da deutlich besser Veröffentlichungen.
(knappe 7 Punkte)