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STALLION – Slaves Of Time

~ 2020 (High Roller Records/ Soulfood) – Stil: Heavy / Speed Metal ~


Der heißeste Wallach des traditionellen Metal trägt sein drittes Full-Length-Scheibchen im Gepäck. Es ist ein Album ohne Muße und Besinnung. ´Slaves Of Time´ knallt von Beginn an mit seinen Peitschen auf jeden Kuttenträger ein. Das ist Metal mit Dreck unter den Fingern. Es ist Arbeiterklasse-Metal, so lehrt es uns der Song ´Meltdown´ und gibt sogleich ein kleines Stückchen der STALLION´schen Leidenschaften preis: “Raise your iron fist, all hail to Judas Priest, Heavy Metal Breakdown, fly the Jolly Roger, cry out “I’m a Rocker!”.”

Die restlichen neun Kompositionen sind dagegen lyrisch nicht ganz so plakativ und halten sich gar mit Gesellschaftskritik nicht zurück. Dies alles verpacken die Traditionsmetaller regelgerecht in einen traditionellen Sound, ohne angestaubt zu klingen. Denn abermals haben STALLION die Produktion selbst in die Hand genommen, allein den Mix übergaben sie vertrauensvoll in die Hände von Marco Brinkmann.

STALLION brettern, ausgehend vom klassischen Heavy Metal, überwiegend im Speed Metal durchs Ziel, vergessen aber seit Anbeginn nicht, ihre Vorliebe für Poser-Hardrock in Spandex-Hosen auszuleben. Wenn bei STALLION nicht die Gitarren peitschen, dreschen die Drums durchgehend auf ihr Ziel ein: gespielt von Schlagzeuger Aaron, gepeitscht von Äxxl an der Gitarre sowie seinem ganz neuen Nebenmann Clode Savage, geschrien und gesungen von Pauly, sowie mit den erstmals im Studio von Bassist Christian Stämpfe angeschlagenen tiefen Tönen.

Im Opener ´Waking The Demons´ überschlagen sich vor Freude fast die Schlagzeuganschläge, derweil die Gitarren johlenden Motoren nachheulen. Das Vorbild JUDAS PRIEST ist natürlich an allen Ecken und Kanten zu vernehmen, unverhohlen in der ´Painkiller´-Abwandlung eines ´Brain Dead´. Der beliebte Schlachtruf “No Mercy” funktioniert selbst 2020 noch im gleichnamigen Song. STALLION drücken aufs Gaspedal, hektische Drums steigen ein, ehe die Gruppe tatsächlich kein Erbarmen mehr kennt. Prächtig auch in ´Merchants Of Fear´ zu spüren. Der Vollgas-Abschnitt kommt hingegen bei ´All In´ erst im letzten Songdrittel zum Vorschein, vorab zelebrieren sie harten Sleaze, in Anlehnung an CINDERELLA. Aber es klappt auch bei ´Time To Reload´ in der frühen 80s-Variante, im Hardrock-Vibe von SAXON, oder erstmals mit einer echten True Metal-Ballade namens ´Die With Me´, in der Pauly beweist: lieber schrill – denn schrill gesungen, ist halb gewonnen. Der Gesang ist nämlich so wie er sein muss, einfach ohne Fehl und Tadel, lauthals ohne Gnade. Meetaaaal.

(8 Punkte)

https://www.facebook.com/heavymetalstallion/


(VÖ: 28.02.2020)

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