PlattenkritikenPressfrisch

MALLEUS – Storm Of Witchcraft

~ 2016/2020 (Armageddon Label) – Stil: Doom/Death Metal ~


Eine zentnerschwere Ode an Tom G. Warrior und Martin Ain! MALLEUS sind ein Quartett aus Boston, Massachusetts und haben es seit 2016 gerade mal auf zwei EPs gebracht. Die nun vorliegende Neuauflage des Debüts wurde 2019 von Carl Saff überarbeitet und enthält in der CD-Version die 2018 erschienene ´Night Raids´ EP sogar noch als feinen Bonus.

Wie ein Relikt aus einer verlorenen Zeit tobt ´Storm Of Witchcraft´ auf einer Achse aus HELLHAMMER, frühen BATHORY und CELTIC FROST drauflos. So einfach das auf dem Papier und in der Ausführung auch wirken mag, evozieren MALLEUS dabei dennoch eine sehr spezielle Atmosphäre, die sich sowohl in treibenden Galopp als auch furchterregendes Downtempo aufteilt, und dabei die Spuren der Vergangenheit auch hin und wieder aus den Augen lässt.

Die vier Bostoner sind insofern mehr als nur ein Aufguss der Band, die sogar Tom G. Warrior selbst so gerne hasst, wenn er nicht gerade doch noch seine Portokasse aufzufüllen versucht (s. das TRIUMPH OF DEATH-Projekt). Primitiv. Downtuney. Rauer Crust. Der mit Verzerrungen beladene Death-Doom wird geschickt von heftigen Bässen und Nachhallklängen bestimmt, um ihm auch stets das schöne Gefühl der Antike zu verleihen. Die Schwarzweiß-Fotokopien und Namensgebungen der Bandmitglieder „The Sceptre“, „The Hammer“, „The Channeler“ und „The Relentless“ untermauern ebenfalls den vorherrschenden Charakter an Old-School. Die Vocals versuchen hingegen nicht, einfach nur einen mit Testosteron beladenen Schweizer nachzuahmen, sondern speien das Böse aus einem eher traditionellen Black Metal-Blickwinkel heraus. Der Opener ´Winds Of Wrath / Ire´ und Nachfolgetrack ´Blackened Skies´ etwa, hämmern und stampfen sogar über weit mehr als sieben Minuten – eine Marke, die HELLHAMMER selbst in ihrer morbidesten Phase nur selten setzten.

MALLEUS schaffen es mit viel Verve und einem ausgesprochenen Charme, einen bereits vertrauten Klang aufzunehmen und ihn dabei größtenteils auch tatsächlich so klingen zu lassen, als wäre er 35 Jahre alt. Ein höllischer Spaß und haufenweise giftige Schläge direkt in die Fresse. Wie ein Hagel an Ziegeln, der dauerhaft auf deinen Kopf knallt. Ugggghh!

(8 Punkte)


(VÖ: 14.2.2020)

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"