ALTESIA – Paragon Circus
~ 2019 (Independent) – Stil: Prog Rock / Metal ~
Es müssen nicht immer 24 Jahre sein, in denen sich der Genießer gedulden muss, ehe er von einer seiner Lieblingsgruppen ein neues Werk zu goutieren erhält. Bisweilen reichen bereits einige Jahre, um eine Unterzuckerung zu bewirken. Leckermäuler, die zu beiden Teilen am liebsten von DREAM THEATER und OPETH naschen, sind mit dem Debüt der Franzosen ALTESIA bestens bedient. Angeführt von Sänger/Gitarrist Clément Darrieu, speist sich das Quintett zusätzlich aus Gitarrist Alexis “Idler” Casanova, Bassist Antoine Pirog, Schlagzeuger Yann Ménage und Keyboarder Henri Bordillon.
Eine Akustikgitarre samt wunderbar einladender Melodie begrüßen im kurzen und nur einführenden ´Pandora´ den Hörer. Erste OPETH-Junkies fangen an zu zittern, doch der Blutzucker steigt spätestens beim zehnminütigen ´The Prison Child´, wenn die Gelüste befriedigt werden. Aber auch ein kleiner Einschlag des Italo Prog macht sich ebenso wie der Einfluss von James LaBrie bemerkbar. Und das elfminütige ´Reminiscence´ steigert sich aus der Gemächlichkeit ganz im Sinne von DREAM THEATER langsam empor. Hier überraschen ein Saxofon-Solo sowie im späteren Verlauf auch Geigeneinsätze. Ein ´Hex Reverse´ erinnert dezent an HAKEN, wobei sogar ein kleiner SYSTEM OF A DOWN-Abschnitt ausfindig zu machen ist. Im epischen Abschluss ´Cassandra’s Prophecy´ zeigen sich über 18 Minuten nicht nur DREAM THEATER, sondern ebenso SPOCK’S BEARD.
ALTESIA beweisen, dass sie innerhalb von knapp sechzig Minuten den Puls der Liebhaber von DREAM THEATER und OPETH auf Hochtouren bringen können. Eine Schnittmenge aus beiden Lagern bedeutet bereits eine vermeintlich große Anhängerschaft für ALTESIA.
(7,5 Punkte)
