Filetstück des Tages
~ MYRMIDION CREED – Through Painful Eyes … And Thoughts Of Hope (1994) ~
Die Neunzigerjahre waren das blühende Leben – für Menschen, die Veränderungen lieben und musikalischen Reichtum schätzen. Wie in jeder Dekade gab es jedoch dutzende Gruppen, die abseits des Mainstreams agieren mussten. Mitte der Neunziger war der Heavy Metal düster gestimmt. Nicht, dass er ohne Zukunft dastand, sondern aufgrund der nunmehr angeschlagenen Saitenklänge.
Es brachen auch neue Zeiten im Prog Metal – für QUEENSRŸCHE, für FATES WARNING oder DREAM THEATER – an. QUEENSRŸCHE veröffentlichten 1994 mit ´Promised Land´ ein letztes, aber argwöhnisch begutachtetes Glanzstück. Allein im Underground schossen hier und da weiterhin mächtige Blütenkelche empor, die den Saft der letzten Jahre enthielten und selber edle Blüten zum Erblühen brachten.
Zu diesen Schönheiten müssen MYRMIDION CREED aus Baden-Württemberg gerechnet werden. Nach zwei Demo-Kassetten – ´A Big Blackmail´ (1989), ´Smells Like Roses´ (1992) – erschien 1994 das Debüt und gleichzeitig der einzige Longplayer ´Through Painful Eyes … And Thoughts Of Hope´, so der vollständige Albumtitel. 1996 erschien noch ein Promo-Demo namens ´Move´.
Wer einmal in seinem Leben von ´Through Painful Eyes´ etwa ´Broken Rainbow´, eine getragene, jeden Prog-Connaisseur zu Freudentränen verleitende Hymne, gehört hat, weiß, dass es einst ein blühendes und magisches Leben zwischen QUEENSRŸCHE und SOUL CAGES gegeben haben muss.