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SERIOUS BLACK – Suite 226

~ 2020 (AFM Records) – Stil: Melodic Metal ~


´Suite 226´ ist innerhalb der letzten fünf Jahre das vierte Album von SERIOUS BLACK, zu deren Urbesetzung sogar solch illustre Namen wie Roland Grapow und Thomen Stauch gehörten. Doch aus dem Sextett ist inzwischen ein Quartett geworden. Der deutsche Bassist Mario Lochert (ex-VISIONS OF ATLANTIS, EMERGENCY GATE) ist ebenso wie der österreichische Gitarrist Dominik Sebastian (EDENBRIDGE) und der schwedische Sänger Urban Breed (ex-TAD MOROSE, -PYRAMAZE) seit Beginn an Bord, allein der Jordanier Ramy Ali (EVIDENCE ONE, ex-FREEDOM CALL) ist erst seit 2018 im Team.

2020 mag die internationale Truppe Power Metal spielen, doch wir wollen die Kirche im Dorf lassen. Das neuerliche Konzeptalbum ´Suite 226´ wagt sich in die menschlichen Abgründe zwischen Genie und Wahnsinn. Drehte sich das Konzept von ´Magic´ (2017) um eine Hexe und Magie, erlebt der Hörer aktuell einen mächtigen und unbesiegbaren Herrscher in dessen Welt. Allerdings handelt es sich in der Realität um den wahnsinnigen Insassen aus Zelle 226, der allein in seinen Träumen und Phantasien zum Machthaber wird. Musikalisch setzen SERIOUS BLACK das Konzept in einem stark sinfonisch umrankten Metal um. Es ist schöner, melodischer Metal, der in Zentraleuropa verortet werden kann.

 

 

Im Symphonic Metal landen SERIOUS BLACK aber nie, eine Dame ist auch zur Darbietung dessen nicht in Sicht. Selbst wenn sich Urban Breed gerne etwas theatralisch gibt, bleibt er ein Heavy Metal-Sänger mit Gefühl und Emotionen. Bisweilen ist sein Gesang sogar US Metal-würdig (´Let Me Go´).

Wenn sich etwas aus der Sinfonik von RHAPSODY in die Tage von STRATOVARIUS und der späten von HELLOWEEN verirrt, entspringen Songs der Marke SERIOUS BLACK (´When The Stars Right´). Genauso gut können sich sogar Freunde des sinfonischen Prog Rock annähern (´Solitude Etude´). Oftmals verlassen SERIOUS BLACK zudem ihr Revier und gesellen sich zum Melodic Rock / Metal der modernen Variante von H.E.A.T (´Fate Of All Humanity´, ´Way Back Home´).

Gleichwohl nutzt sich das musikalische Konzept über die volle Distanz schnell ab (´Heaven Shall Burn´), versucht sich mit einer Ballade über die Runden zu retten (´Come Home´), bekommt aber mit einem außergewöhnlichen, orientalisch angehauchten Longtrack, dem Titelsong, nochmals die Kurve.

Also, lasst Euch in die ´Suite 226´ einsperren. Mal schauen, wann sie Euch wieder rauslassen.

(Knappe 7 Punkte)


(VÖ: 31.1.2020)

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