ZERO THEOREM – The Killing I (EP)
~ 2020 (SAOL) – Stil: Modern Metal ~
EPs oder 30-Minuten-Scheiben scheinen momentan stark im Trend zu liegen, was auch nicht weiter verwunderlich ist, wenn man die Schnelllebigkeit und das “akustische Fast-Food-Konsumieren” der breiten Masse beobachtet: Die Künstler arbeiten mit Herzblut an neuen Longplayern, die schon fast wieder vergessen sind, bevor sie physisch auf den Markt kommen. Signs of the time…
Wie dem auch sei, ein kalorienreiches Leckerli für die DISTURBED & FIVE FINGER DEATH PUNCH-Zuckermäulchen kommt jedenfalls just heute aus Los Angeles und könnte sich zur neuen Lieblingsgeschmacksrichtung der an entsprechenden Outputs übersättigten Naschkatzen entwickeln. Denn was ZERO THEOREM hier bieten, ist feinste Sahne.
Ob meine Gedanken zu Beginn allerdings der Grund sind, ihrer hervorragenden 6-Track-Debüt-EP ´Ataraxis´ von 2018 dem LP-Debüt eine erneute 5-Track-EP voranzustellen, oder ´The Killing´ gar in 2 EPs aufgeteilt wird, konnte ich leider bis dato nicht in Erfahrung bringen.
Einerlei, powervolle Stakkatoriffs, eine sehr charismatische Cleanstimme plus einige Growls, dezente Elektronik und mitreißende Refrains mit einer druckvollen Produktion im Nacken, sprechen eine sehr deutlich-kraftvolle Sprache, zu der sich intelligente Texte gesellen, was wohl am Deutlichsten den Namensbezug zu Terry Gilliams dystopischem Sci-Fi Film “The Zero Theorem” von 2013 herstellt. Auf der lyrischen Seite lässt sich zusammenfassend feststellen, dass man nur aus schlechten Erfahrungen wie Schmerz oder Verlust etwas lernen und somit als Person wachsen kann.
Bevor hier jemand “Copycat” schreit, muss ich die Gegenfrage nach einer vergleichbaren Band stellen, die derart kraftstrotzend Songs raushaut, die ihren Vorbildern nicht nur ebenbürtig sind, sondern sie an Variantenreichtum und Hitdichte gar übertreffen. Deshalb:
(8,5 Punkte)