SONS OF SOUNDS – Soundsphaera
~ 2020 (El Puerto Records) – Stil: Heavy Metal ~
Neben den Söhnen Apollos sind noch weitere Söhne auf der Überholspur unterwegs. Die SONS OF SOUNDS, die drei Brüder Beselt aus Waldbronn im Albtal nahe Karlsruhe, haben mit ´Soundsphaera´ ihr viertes Langeisen im Feuer.
Mir persönlich ist das Trio erstmals im Hitzesommer 2018 untergekommen, als sie das ohnehin schon heiße MS Connexion in Mannheim für NIGHT DEMON auf Betriebstemperatur brachten. Eine überzeugende Show verleitete mich, mir das damals aktuelle Album ´Into The Sun´ zu kaufen. Wie das so ist, mir fehlte die Zeit, mich damit genauer zu befassen. Manchmal nimmt man sie sich einfach nicht. Beim Nachfolger bin ich jetzt auf dem Weg, mehr Zeit zu investieren. Ich hoffe, das lohnt sich.
Eigentlich aus Nowosibirsk stammend, weit im Osten des russischen Riesenreichs, hat die Herkunft auf zwei Dinge maßgeblichen Einfluss. Zum Einen die schamanische Weltsicht, die Einfluss nimmt auf die Texte Romans. Wenn sogar das Infoblatt von universelle Liebe und Magie spricht …
Der andere noch wichtigere Einfluss ist die musikalische Grundbildung, die ihre Mutter ihnen beigebracht hat, war und ist sie ja schließlich Musiklehrerin. Gerade auch eine klassische Schulung hat hier geholfen, die Songs mehr als abwechslungsreich zu halten. Da sind verschiedene Tempowechsel, der bewusste Einsatz von Dynamik und die Kunst, Melodien zu finden, deren Halbwertzeit höher ist als die gewöhnliche Aufmerksamkeitsspanne. Das betrifft alle neun Songs, die sich alle um die 5 bis 6 Minuten bewegen.
Für mich die einzige Ausnahme ist der deutsche Text von ´Kriegerherz´. Dieser hat, wie ich finde, den leisen Beigeschmack nach Verwandtschaft aus Frankfurt, die zumindest meine Person am liebsten von hinten (oder gar nicht) sieht.
So findet der Hörer rund 45 abwechslungsreiche Minuten, die bestätigen, was das Info behauptet: “Die innere, unerschütterliche Überzeugung davon, dass das, was sie tun – die Musik – das einzig Richtige in ihrem Leben ist.” Die ist spürbar, hörbar. Es hat sich gelohnt, Zeit und Ohr dieser Scheibe zu widmen. Und es lohnt sich sicher, die SONS OF SOUNDS mal wieder live zu sehen. Entweder auf Tour, oder man besucht sie in ihrem zweiten Standbein, dem Club Soundcheck One.
(7,5 Punkte)
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