HATE S.A. – Prevalecer
~ 2016/2020 (Ragnarök Records) – Stil: Thrash Metal ~
Seit über 25 Jahren sind HATE in der Szene unterwegs und sollen in ihrer Heimat Bolivien denselben Status inne haben, den SEPULTURA in Brasilien besitzen. Und seit über 500 Jahren kommen diese Meldungen verspätet in Europa an. Denn so wie der Vorgänger aus 2013 nur durch „Ragnarök Records“ im Jahre 2017 seine europäische Veröffentlichung fand, wird das siebte Album ´Prevalecer´ aus 2016 hierzulande erst in diesen Tagen seinen Release erhalten.
Natürlich singen die südamerikanischen (S.A.) Thrasher HATE in ihrer Landessprache, in Spanisch. Allein bei ihrem 1998er Debüt ´Heart Beat Machine´ versuchten sie einmalig, ihre Lieder auf Englisch darzubieten. Ihren lateinamerikanischen Thrash spielen sie selbstredend ganz in der Tradition der Achtziger- und Neunzigerjahre. Den Spirit haben sie aus ihrer Jugend, den 80s, den Groove haben sie aus den Anfängen ihres Musizierens, aus den 90s mitgenommen. Dabei donnert das Werk mächtig durch seine knappen 30 Minuten. Sechs Lieder plus Intro verlieren keine Zeit, Dampf unter dem Kessel zu machen. Einmal tönt es nach teutonischem Thrash, der US-amerikanischen spielt und dabei spanisch singt. Ein anderes Mal können SLAYER, TESTAMENT, SEPULTURA oder gar GRIP INC. als Referenz herangezogen werden, doch HATE haben über all die Jahre ihren eigenen Weg gefunden, selbst wenn sich nochmals ein Liedgroove in die Ecke von PRONG wirft (´Prisionero Del Tiempo´). Ein Gastauftritt von Sänger Chelo Navia der vielversprechende OIL ist außerdem erwähnenswert (´Bienvenido Al Vacío´).
Um die Veröffentlichung durch „Ragnarök Records“ noch schmackhafter zu gestalten, befinden sich bei dieser auf 300 Kopien limitierten Ausgabe vier Live-Bonus-Songs, zwei Lieder aus vorliegendem Werk on Stage dargeboten sowie den Eröffnungssong des 2009er Albums ´Legado De Odio´ und den der 2004er EP ´Angel Oscuro´.
Wer seinen Thrash mit Groove und aller Macht liebt, macht hier alles richtig, sich ´dominieren´ zu lassen.
(7,5 Punkte)