OATH OF CRUELTY – Summary Execution At Dawn
~ 2019 (Dark Descent Records) – Stil: Death/Thrash Metal ~
Ganze neun Jahre hat es gedauert, bis die in Houston, Texas, beheimateten OATH OF CRUELTY nun endlich ihren ersten Longplayer präsentieren. Lediglich ein paar Demos sowie die EP ´Hellish Decimation´ standen bis vor Kurzem auf ihrem Konto. Das Trio besteht aus ehemaligen bzw. aktuellen Mitgliedern von BLASPHERIAN, P.L.F. sowie ADUMUS und ist ein gelungener Rückfall in die goldenen Tage, als sich Thrash und Death Metal miteinander vereinigten. Heftige Riffs. Knackige, rhythmische Breaks. Allem voran jedoch: die halsbrecherische Geschwindigkeit!
Die lediglich 33-minütige Hinrichtung auf ´Summary Execution At Dawn´ ist insofern in erster Linie laut, unerbittlich und rast in einem nahezu universellen Tempo davon, das über weite Strecken an eine extremere und weniger groovige Version von DEMOLITION HAMMER erinnern lässt. Neun Tracks mit einer ganzen Menge starker Hooks und wunderbar-rauem Thrashing-Spirit. Vor allem Drummer Matt Heffner treibt den Sound mit seinen ungestümen Wuchtattacken unentwegt voran, während die beiden Gitarristen Dave Callier und Danny Hiller fortwährend mit ihren eingängigen und feurigen Riffs munter drauflosrippen, und dabei die Grenzen zwischen Chaos und Kontrolle auf perfekte Weise verschmelzen.
Die Stakkato-Angriffe im Album-Opener ´Pounding Hooves Of Shrapnel´ beispielsweise fördern eine derart kinetische Kraft, dass man die Definition von „wilder Rohheit“ zweifellos noch einmal überdenken muss. Die nachfolgenden ´Stabbing Forth With Invincible Damnation´ und ´Into The Chamber Of Death´ hingegen stampfen mal wütend, dreschen dann aber immer wieder unerbittlich voran – wie MORBID ANGEL zu ´Altars Of Madness´-Zeiten, nur eben mit wesentlich mehr Thrash in der Formel. Der abschließende Titeltrack liefert letztlich schöne knackige, rhythmische Pausen und bindet das Album zusätzlich mit einigen berauschenden Momenten.
OATH OF CRUELTY bieten sicherlich alles andere als ein originelles Konzept. Es ist vielmehr eine gelungene Hommage an die glorreichen Tage von KREATOR und SODOM, frühe MORBID ANGEL oder SEPULTURA. Die Produktion ist etwas laut geraten, passt aber ganz hervorragend zum Stil der Band und ist angesichts der relativ kurzen Laufzeit sowieso kein großes Problem. Darüber hinaus klingt das Album trocken, kraftvoll und klar, wobei jedes Riff mit voller räuberischer Wucht durch die Klangbühne dringt. ´Summary Execution At Dawn´ ist eine alles in allem höchst potente und äußerst unterhaltsame Veröffentlichung, mit dem klaren Ziel, möglichst bösartig, extrem und gnadenlos zu sein. Ein furchterregender Eid für die Ewigkeit.
(7,5 Punkte)