RIOT – Live In America – The Official Bootleg Set Vol. 3 1981-1988
~ 2019 (Cherry Red Records) – Stil: Heavy Metal ~
So, hier haben wir Vol. 3 der offiziellen RIOT-Bootleg-Serie. Das Dauerfeuer aus dem Hause “High Roller Records” und dem britischem “Cherry Red Label” in Sachen RIOT flacht nicht ab.
Die aufklappbare Box ist aus dicker Pappe enthält sechs CDs in Pappschuberhüllen. Dazu gibt es ein kleines Din-A4 Poster, das auf der Rückseite einen Text des britischen Metal Journalisten Malcome Dome enthält. Thema? Das Material auf den CDs. Das ist qualitativ recht unterschiedlich ausgefallen – nach den ersten Durchgängen zu urteilen. Auf fünf der CDs finden sich Liveaufnahmen verschiedener Shows aus den Jahren 1981 bis 1988. Die meisten Gigs haben überwiegend die gleichen Setlisten. Dazu aber gleich mehr. CD 6 enthält Demoaufnahmen in verschiedenen Versionen, viel davon als Instrumentalnummern. Die Qualität ist mäßig. Aber auch generell ist diese CD die Überflüssigste im ganzen Package. Selbst Nerds dürften hier aufgeben.
Disc 1 stammt aus dem Jahre 1981, Father`s Place in Long Island, also fast ein Heimspiel, und ist noch im fast klassischen Original Line-up mit Guy Sperenza am Mikro. Überwiegend liefert man `Fire Down Under`-Material. Dazu drei Rehearsal Songs: `Warrior`, `I Got The Fire`(MONTROSE Cover) und ein unbedeutendes `We`ll Make It`. Auf einer Skala von 1-6 in Sachen Sound ist die Liveshow Qualität eine gut gemeinte 3,5. Das Material klingt tight, hebt sich aber kaum von anderen Shows dieser Ära ab.
Disc 2 stammt von 1983, im legendären Wolfgangs in S.F.. Am Gesang Rhett Forrester und somit ist die Setlist eher selbstredend, hat man doch knapp ein Jahr zuvor `Restless Bread` veröffentlicht und ist jetzt unterwegs um `Born In America` zu promoten. Drei Songs aus der Nicht-Rhett-Phase, der Rest wie erwähnt von den beiden Alben mit ihm. Keine Frage, `Gunfighter`, `Heavy Metal Machine` oder das fette `Loan Shark` überzeugen. Die Besetzung klingt tight. Die Soundqualität ist allerdings etwas schwankend. Mal besser, mal weniger. Schade, denn der Gig insgesamt ist cool. Irgendwo in der Soundskala 3- 4,5.
Disc 3 ist fast identisch mit Disc 2 (drei Songs weniger), obwohl die Show ein Jahr später aufgenommen wurde, in Albuquerque, New Mexico. Der Sound ist recht dünn und unterscheidet sich echt nur marginal. Sound 4.
Disc 4 zeigt eine fast neu aufgestellte Band, nachdem man etwas Auszeit genommen hatte. Ort der Show: The Roxy in West Hollywood in L.A.! Neu im Line-up dabei, ex-S.A. SLAYER-Basser Don Van Stavern und Rhett kam für diesen Gig zurück zur Band. Die Setlist besteht erneut aus überwiegend Rhett-Material, weicht aber etwas von den beiden Discs zuvor ab. Zum einen gibt es `Showdown` und einen zu diesem Zeitpunkt unveröffentlichten Track: `Sign Of The Crimson Storm`. Ein Track, der auf dem kommenden Album `Thundersteel` erscheinen soll. Interessante Version, zumal Rhett diesen Song ganz anders klingen lässt als später Tony Moore auf dem Album! Als Bonus noch zwei Tracks: `Liar` sowie `Warrior`, beide vom 1988er Demo. Wer auf `Liar` singt, bleibt unerwähnt, aber das klingt gut. Ein Track, den van Stavern und Reale zusammen für ihr kurzlebiges Bandprojekt NARITA schrieben. Der Sound des Livegigs liegt bei einer knappen 4+.
RIOT waren schon immer mit Texas eng verbunden, nicht wenige Musiker aus der legendären Szene waren Teil in RIOTs Geschichte. So stammt die Show auf der fünften Disc von einer Show in Texas: Live in Hallettsville, am 21. August 1988. Tony Moore ist neuer Sänger, `Thundersteel` war gerade veröffentlicht und somit ist es selbstredend, dass die Show bis auf zwei Songs nur aus `Thundersteel`-Material besteht. Der Sound ist eine knappe 3-. Ist insgesamt eine recht gute Show. Zudem hat man der Disc zwei Bonustracks spendiert. `When The Lights Go Down` sowie `Anna (A Place Called Tomorrow)`. Letzterer kommt ursprünglich aus der NARITA Kurzphase und wurde später als Basis für `Maryanne` vom `Privilege Of Power`-Album verwendet.
Wie schon die Boxsets zuvor nett zu haben, als RIOT Fan sowieso. Aber über die drei Boxsets verteilt, hat man halt immer und immer wieder die gleichen Songs. Nur selten tauchen in den Livesets Überraschungen auf. Eigentlich ist man ja blöd, sich den Kram zu kaufen, eine Box genügt da voll und ganz. Aber wie es so ist im Leben, Gier eliminiert klares Denken und die Kohle sitzt locker. Manchmal ärgere ich mich über mich selbst. Aber fuck, für das sind wir NERDS!
(ohne Wertung)