MASON – Warhead / Impervious
~ 2013/2017 (Independent Release) – Stil: Thrash Metal ~
Melbournes MASON wurden 2007 gegründet, hatten zwischenzeitlich eine kurze Auszeit und sind seitdem wieder voll aktiv. Ihre beiden Alben sind bei uns leider vollkommen untergegangen und sind es allemal wert, näher vorgestellt zu werden.
MASON liefern kantigen, recht schnellen Thrash Metal, der sich nicht ausschließlich auf old-schoolige Elemente beruft. Man hört ganz klar auch groovige, moderne Thrash-Elemente in ihrem Sound. Das Beste aus beiden Welten hat man versucht auf dem Debüt `Warhead` 2013 zusammenzufügen. Das gelingt über weite Strecken, anderseits wirkt vieles auch recht vorhersehbar. Und dennoch lebt das Album von druckvollen Gitarren und messerscharfen Soli. Der moderne Einschlag wirkt auf die Stakkato-ähnliche Rhythmik und knack-harte Spielweise. MAZE OF TERROR fallen mir hier spontan ein. Späte METALLICA kommen hier ab und an durch, aber auch spätere TESTAMENT sind auszumachen. Sie testen aus, was machbar ist. `Warhead` ist in seiner Gesamtheit ein gutes, aber kein überragendes Album, das aber erste Duftmarken setzt und dennoch zu empfehlen ist. Das junge Quartett liefert massiv und energisch.
Vier Jahre später gibt es mit `Impervious` einen voll auf die Glocke. Der Gitarrist wurde ausgetauscht, die Geschwindigkeit noch einmal angezogen, dazu eine härtere Gangart. Sie klingen noch einen Zacken zeitgemäßer. Die Old School-Einflüsse wurden ausgedünnt, die Stakkato-Hektik-Marschrichtung ausgeweitet. DESTRUCTION sind ein deutlicher Einfluss geworden, aber auch SLAYER machen ihren Einfluss geltend. Die Stücke hauen relativ gleichmäßig aus den Boxen, wirken in ihrer Gesamtheit aber wie ein Presslufthammer. Die wenigen Solo-Einlagen sind recht harmonisch. Hervorragend bei `Tears Of Tragedy` zu hören. Dafür wirkt `The Afterlife` über weite Strecken wie eine SLAYER-Schlachtplatte. Harmonischer Einstieg, kurzzeitiger Übergang in eine fast schon eine Grindcore-mäßige Geschwindigkeit. Dann SLAYER meets DESTRUCTION im Affentempo. Gegen Ende des Stücks wird es recht melodisch. Man sieht bzw. hört, MASON arbeiten daran, nicht in eine schlichte Schublade gesteckt zu werden. Anderseits hauen einem Stücke wie der Titeltrack oder `Cross The Path` mit mörderischem Tempo schlicht die Kauleiste weg. Kein Frage, MASON liefern keinen originellen Sound, aber das was sie liefern, ist dafür absolut konsequent in seiner Art. Daher sollte man die jungen Australier unterstützen und sich die beiden Alben zulegen. Wenn nicht beide, dann zumindest `Impervious`, das ein pralles Massaker liefert.
In Noten wären das Debüt 7 Punkte und der Nachfolger 8 bis 8,5 Punkte.
Checkt mal hier: https://masonofficial.bigcartel.com/