AVATARIUM – The Fire I Long For
~ 2019 (Nuclear Blast Records) – Stil: Heavy Doom ~
Das einst von CANDLEMASS-Legende Leif Edling initiierte Bandprojekt AVATARIUM beschreitet in seiner Entwicklung seit dem Debüt im Jahre 2013 die nächste Evolutionsstufe. Momentan prägt das Ehepaar Jennie-Ann Smith und Marcus Jidell die Bandgeschicke, entstammen doch sechs der neun Lieder aus der gemeinschaftlichen Feder ihrerseits. In dieser Hinsicht verkommt Leif Edling jedoch nicht zur Randnotiz, ist insbesondere sein verfasstes ´Porcelain Skull´ der einprägsame Höhepunkt und klassischste Doom-Song des neuesten AVATARIUM-Werkes.
Getragen von einer durchgehend geisterhaften Atmosphäre, stechen ohne Wenn und Aber die Gitarrenkünste von Marcus Jidell (THE DOOMSDAY KINGDOM, ex-SOEN) heraus. Die Classic-Rock-Elemente sind darüberhinaus äußerst präsent. Orgel- und Tastenklänge sorgen für die abgestimmte Feinjustierung. Erinnerungen an DEEP PURPLE hier, oder dort an ein ´Kashmir´ von LED ZEPPELIN, werden wach – alles verpackt in ein dunkles Gewand.
Bevor fiebrige Aufwallungen den Gesang von Jennie-Ann Smith und die aufspielenden Klaviertöne im finalen ´Stars They Move´ umschwirren, eröffnet ein brodelndes ´Voices´, inklusive eines kurzen abgefahrenes Orgel-Solos, den Songreigen. An das Lagerfeuer des Americana setzen sich AVATARIUM überraschend mit ´Lay Me Down´, das Marcus Jidell als eine seiner besten Kompositionen anpreist. Der Titelsong ist dagegen eine mächtige Hymne in aller Langsamkeit geworden, Leif Edlings ´Epitaph Of Heroes´ ein echt monumentales Epos.
Dämonisch schwirrt der vierte AVATARIUM-Longplayer ´The Fire I Long For´ in der Finsternis zwischen Hardrock und Doom. Sofern nicht der jeweilige Song selbst die dunkle Aura erhellt, sorgen Gesang und Gitarre des Traumgespanns Jennie-Ann Smith und Marcus Jidell für die jeweilige Erleuchtung.
(Feurige 8 Punkte)