HAYSTACK – The Sacrifice
~ 2019 (Threeman Recordings) – Stil: Noise Rock ~
Wer mag das New Yorker Noise-Flaggschiff UNSANE? Neben mir definitiv noch HAYSTACK. Sie lieben sie abgöttisch. ´The Sacrifice´ zeugt 34 Minuten lang davon. Fast könnte das Review hier enden. Vielleicht noch der Hinweis, dass der Gesang mitunter an Mark Arm von MUDHONEY erinnert.
Aber andererseits: Streetclip.de strotzt vor Metalbands, die entweder SAVATAGE (Wo? Wo? Zeig sie uns! – Anm. d. Red.) oder SLAYER sein wollen. Und diese Epigonen kriegen auch ein paar Zeilen mehr. Also: ´The Sacrifice´ ist das Brainchild des Schweden Ulf Cederlund (ENTOMBED). Seit 21 Jahren hat die Combo um den in Death Metal-Kreisen bekannten Gitarristen/Sänger keinen Langspieler mehr veröffentlicht – doch damit ist nun Schluss. Das Trio kredenzt auf ´The Sacrifice´ zehn Songs ohne Ausfälle. Besonders erwähnenswert sind ´Falling Through´ und ´Alone´. Bei beiden spielen Pop- bzw. New Wave-Sensibilitäten eine Rolle. Schöne Abwechslung. Auch interessant: Das DEAD CAN DANCE-Cover, ´Mesmerism´, am Schluss. Cool und lässig interpretiert.
Dass HAYSTACK so klingen wie sie klingen, liegt einfach daran, dass UNSANE 1995 ´Scattered, Smothered & Covered´ veröffentlichten. Dieses Album ist in Sachen Noise Rock ungeschlagen. Bis heute. Und damals war Ulf mit ENTOMBED, in jenen Tagen ohnehin stark in Richtung Rock unterwegs waren, in den USA auf Tour: mit UNSANE als Vorband. Diese beeindruckten ihn so sehr, dass er zeitweilig seine Metal-Jackson gegen eine alte Fender Telecaster eintauschte – und nach Feierabend beim Bier mit Kumpels Noise-rockte. Tja, und ab und an gibt’s dann ein Album, siehe: ´The Sacrifice´.
(7,5 Punkte)
(VÖ: 25.10.2019)