HALL AFLAME – Guaranteed Forever
~ 1991 (I.R.S. Records) – Stil: Hardrock ~
Steigen Musiker bei einer Band aus und kommen nur kurze Zeit später mit einer neuen, eigenen Band wieder, kann man oft davonausgehen, dass sie genau das liefern, vor dem sie eigentlich geflüchtet sind. Im Falle Kurdt Vanderhoof, der METAL CHURCH verließ, weil er das Touren satt hatte, ist das allerdings nicht der Fall. Es dauerte ein paar Jahre bis Vanderhoof nach seinem Ausstieg mit neuer Musik auftauchte. `Guaranteed Forever` ist ein echter Fucker von Album. Komplett losgelöst von den METAL CHURCH Einflüssen hauten Vanderhoof und seine drei Mitstreiter ein Album raus, das 1991 musikalisch mal wieder ein Big Fail war. Grunge war in aller Munde, Metal weitgehend abgeschrieben und da erscheint eine Truppe namens HALL AFLAME auf der Bildfläche und kämpft mit erdigen Gitarren, räudigem Bikercharme und klassischem Songwriting gegen den Grunge wie David gegen Goliath. Der Kampf war jedoch schon verloren bevor er richtig anfing, das Album wurde von Beginn an komplett ignoriert..
`Guaranteed Forever` ist ein unfassbar packendes Statement von ehrlichem Hard Rock. Der eine oder andere Southern Rock Touch findet sich ebenso wie Biker Rock oder klassischer Hard Rock in dem treibenden Gebräu. Mit Ron Lowd hatte Vanderhoof einen überragenden Sänger in der Truppe, der dem rohen, ungeschliffenen Sound die perfekte Note verpasste. Überraschenderweise hört man METAL CHURCH-Sänger Mike Howe bei `Country Angel` als Background-Sänger. Die Halbballade hat absolutes Radiopotential.
Mit dem Album Opener `Shake The Pain` hat man eine Nummer für die Ewigkeit eingerockt. Alleine dieser Rocker rechtfertig den Kauf des Albums! Aber es gibt noch mehr Rockgenuss in Form von dem getragenen `The Money` oder dem schweren treibenden `One Time Winner`. Bei `Another Heartbeat` hört man noch überraschenderweise sogar dezent METAL CHURCH heraus. Keiner der Songs ist als Nullnummer zu bezeichnen. Das Album kann man getrost zwischen den stärkeren Platten der kanadischen FIST und den Frühwerken von AXE positionieren und wird dabei allerdings nicht der urbanen Power gerecht. Ein wahrhaft untergegangenes Juwel von fettem Hard Rock.