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TURBOKILL – Vice World

~ 2019 (SPV/Steamhammer) – Stil: Heavy Metal ~


ALPHA TIGER ist Vergangenheit, TURBOKILL die Zukunft. So einfach könnte man es sich machen. Nachdem Stephan Dietrich ALPHA TIGER verlassen hatte, und da kann einer sagen was er will, ging es mit ALPHA TIGER schnell abwärts und resultierend daraus kam es zum Ende der Band. Dass Dietrich sich nicht aus der Metal Szene zurück zog, ist Glück. Glück für den Metalfan. Denn wir wissen, Dietrich kann singen und zwar richtig, wie man auf ALPHA TIGERs Debüt `Man Or Machine` hören konnte.

Zeitsprung. Letztes Jahr tauchte Dietrich mit seiner neuen Formation auf und legte zugleich eine selbstbetitelte EP vor. Ein großartiger Release – und nur kurz danach schlug man beim “Harder Than Steel IV Festival” auf und machte Nägel mit Köpfen: überzeugender Auftritt und eine grundsätzliche Empfehlung an die Szene, sich den Namen TURBOKILL einzuprägen. Nun, ein Jahr später steht das Debüt an.

`Voice World` nennt sich der Zwölf-Tracker, auf dem das Quintett beeindruckend abliefert. Keine halben Sachen. Metal. Teils schneller Metal, aber kein Speed Metal. Man darf sich Grenzgänger betiteln.  Tracks wie `Sail With Pirates`, `War Thunder` oder `End Of Days` untermauern diesen Grenzgang. Die Gitarren klingen spritzig, sehr treibend und erfrischend. Dietrichs Gesang toppt das ganze Gebräu. Aber auch generell wirkt man wie ein Grenzgänger, setzt auf klassischen Old schooligen Metal mit amerikanischer Ausrichtung, der durch die wuchtige Produktion, gerade im Gitarrenbereich, nicht im geringsten angestaubt klingt, eher dem Zeitgeist angepasst ist. Kauz Metal-Fans werden das nicht mögen, Fans die mit den letzten JUDAS PRIEST-Alben umgehen können, werden mit diesem Album dafür ihre Freude haben. Die vier Tracks der erwähnten EP finden sich ebenfalls auf dem Album, in leicht modifizierter Version.

Getragene Nummern wie `Track`n`Spy` oder `Vice World` erinnern hier und da an alte HELLOWEEN/GAMMA RAY, wogegen `Kill The Lie` groovige Ansätze aufweist. Wir haben es hier mit einem hochwertigen Gesamtpaket zu tun, das sich nicht nur an den Untergrund-affinen Metal-Fan wendet, sondern auch den klassischen Normalo-Metal-Fan ansprechen sollte.

Einzig das Coverartwork entspricht nicht dem wertigen Gesamtpaket und könnte den einen oder anderen Interessierten abschrecken. Ansonsten echte deutsche Hoffnungsträger auf internationalem Niveau.

(8 Punkte)

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