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DRIFTING SUN – Planet Junkie

~ 2019 (Independent) – Stil: (Prog) Rock ~


Abermals haben DRIFTING SUN ihr Ziel erreicht, den Hörer zu überraschen. Erneut sind sie stilistisch eine Nuance von ihrem vorhergehenden Pfad abgewichen.

Ein Grund der Veränderung liegt in der Abwesenheit des überragenden Sängers Peter Falconer, der aus bislang unbekannten Gründen nicht mehr zur Bandbesetzung gehört. Aus der Not eine Tugend machend, luden DRIFTING SUN schlichtweg drei Sänger ein, den Platz am Mikrofon einzunehmen: Marc Atkinson (RIVERSEA, MOON HALO), Colin Mold (KARNATAKA) und Joshua Corum (HEAD WITH WINGS).

Die Stimme mit dem größten Wiedererkennungswert besitzt auf jeden Fall Joshua Corum. Dennoch klingt das Ergebnis mit drei Sängern weder nach einer Rock-Oper mit Großbesetzung noch nach drei verschiedenen Gruppen auf einer Split-Platte.

Und wiederum tönen DRIFTING SUN nicht wie jede gewöhnliche Neo Prog-Formation. Sie erfinden sich mit ´Planet Junkie´ aufs Neue: ´Within Your Bones´ besitzt ein Crescendo, mit Keyboards und dem atmenden Gesang Marc Atkinsons, das nur aus den Achtzigerjahren stammen kann. Bereits hier wirft sich passenderweise das Saxofon von Sarah Skinner (RED DIRT SKINNERS) zwischen den Tönen hinein. Der Titelsong lebt hingegen in seinem wuseligen Rhythmus von ausgefeilten, mehrstimmigen Gesangsvorträgen. Die große Pomp-Rock-Ballade ´Missing´ war schon als erste von einigen Vorabsingles bekannt und treibt nicht nur Jünger von MAGNUM zu Freudentränen.

Um einen gewissen Abstand zwischen dem Gesangstrio zu wahren, tragen die Instrumentalisten nach den Liedern eines Sängers jeweils ein kleines Instrumentalstück vor. Die sphärische Klavier-Ballade ´Night Time Sorrow´ führt Colin Mold in den Kompositionsablauf ein, der die Songs in die Richtung von PENDRAGON treibt. Beim typisch neo-proggigen ´Stay With Me´ begeistert die finale, südländisch aufspielende Akustikgitarre und beim ersten Epic ´To Tame A Star´ die Geigenstriche von Eric Bouillette (THE ROOM, NINE SKIES). Was der Stimme von Joshua Corum nachgesagt werden kann, trifft nicht auf seine vorgetragenen Songs ´Born Of A Dream´ und ´Diogenes´ zu. Das abschließende, zweite und noch epischere ´Everlasting Creed´ ist gleichwohl ein Sahnestück.

Von DRIFTING SUN ist – gestern wie auch heute mit ´Planet Junkie´ – selbstredend nur Edelkost zu erwarten.

(Big 8 Points)

http://driftingsun.co.uk/

https://driftingsun.bandcamp.com/album/planet-junkie

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