LIGHT UP THE DOM FESTIVAL
~ 1. September 2019, Fulda, Domplatz ~
Am ersten Sonntag im September lud das “All For One”-Netzwerk auf den Domplatz zu Fulda zum LIGHT UP THE DOM FESTIVAL ein, um die Einheit der Christen, den Tag, das Leben und den einen Gott zu feiern. Ein buntes Rahmenprogramm um den altehrwürdigen Platz sowie freier Eintritt auf das Festivalgelände bescherten im Laufe des Tages einen Besucherzustrom von über 13.000 Gästen aus nah und fern.
“All For One” ist ein Netzwerk junger Christen aller Konfessionen und Denominationen in Fulda. Sie sind ein offenes und überkonfessionelles Netzwerk unter der Beteiligung von kirchlichen und freikirchlichen Gemeinden sowie Verbänden. Ihre Einheit bildet der Glaube an den einen Gott.
Das Netzwerk will zwar keine Konfessionen sprengen, gleichwohl die Einheit aller Christen leben und feiern. Im großen Rahmen zelebrieren sie seit 2017 überkonfessionelle Jugendgottesdienste. Die B.A.S.E.-Gottesdienste sind für Jugendliche und junge Erwachsene, eine in den christlichen Kirchengemeinden oftmals vernachlässigte Zielgruppe.
Um Punkt 12 Uhr mittags strömen an einem noch wolkenverhangenen Sonntag die ersten Besucher auf das Gelände. Der Domplatz ist auf der einen Seite von Merchandise- und Informationsständen sowie auf der anderen Seite von Gemeindeständen eingefasst. Die Pauluspromenade ist ein einziges Kinderparadies.
Erste Buden und Stände stillen den Hunger aller an der Kreuzung zur Johannes-Dyba-Allee. Durch die Allee zieht sich obendrein ein Handcraft-Markt.
Auf ausgiebige Begrüßungen, Danksagungen und Erläuterungen, wer und was an diesem Sonntag gefeiert wird, folgt der Countdown: Das LIGHT UP THE DOM FESTIVAL ist eröffnet. Stadtpfarrer Stefan Buß spricht ebenfalls seine Grußworte aus.
ONE COLLECTIVE
Die Hausband des Netzwerkes “All For One” eröffnet das LIGHT UP THE DOM. Die jungen Künstler spielen seit drei Jahren zusammen und sind ein Kollektiv aus Musikern und Musikerinnen diverser Gemeinden.
ONE COLLECTIVE wollen zwar gleichermaßen ihren Lobpreis in die Welt hinaustragen, jedoch nicht in derselben Eintönig- und Gleichförmigkeit wie viele ihrer Kollegen.
Leichtfüßige, folkloristisch angehauchte Songs werden folglich in Deutsch und Englisch dargeboten. Drei Frauen und drei Männer, eine Lady mit Geige, singen für Gott und die Liebe, denn Gott ist Liebe.
Das erste Highlight “Du bist das Licht” führt zu ausgiebigem Mitklatschen auf dem längst nicht ausgefüllten Domplatz. Wunderbar elegische Gitarren führen uns gar in die Rockwelt der Siebzigerjahre. Während ´Jesus ist kommen´ ein noch größeres Gefühlsfeuer entfacht, denn “es springen die Banden”, entführen uns ONE COLLECTIVE zu ´Your Love Never Fails´ in den Nineties Rock.
Hernach wollen sie den Dance Floor eröffnen, doch die Musik wird allein sinfonischer und flotter dargeboten. Die Sonne scheint in diesem Moment zwischen den Wolken hervor und lässt die Menschenmenge in Bewegung geraten. Wir genießen zum Abschluss das Lied, mit dem alles begann: ´We Are One´.
Worship Dance
ECCLESIA WORSHIP
Das LIVE LOVE LOUD PROJECT konnte Fulda bereits bei einem B.A.S.E.-Jugendgottesdienst erleben, doch jetzt startet die Bandconnection unter dem Banner ECCLESIA WORSHIP abermals durch.
Insbesondere der Jugend steht aufgrund der fetten Sounds umgehend die gute Laune ins Gesicht geschrieben. Nach einem langen, gesprochenen Intro steigt die Formation gewohnt hüpfend auf den Bühnenbrettern in ihren Set ein. Hallende, tief grummelnde Sounds und dicke Beats bringen die ersten Reihen umgehend zum Mithüpfen. Schweißtreibende, erste Minuten, in denen die Hände aller in die Luft gehen.
ECCLESIA WORSHIP können aber auch gefühlvoll ihr Anliegen vermitteln: eine Ballade mit Akustikgitarre und verschiedene, getragene Kompositionen aus dem Pop-Rock-Segment.
Im Internet konnten sie zuletzt mit dem Gewinner von “The Voice of Germany 2016”, Tay Schmedtmann, und dem Song ´Welche Liebe´ einen kleinen Hit landen.
Selbstverständlich spielen sie diesen Song am heutigen Tag auch. Zum Abschluss hüpfen dann alle nochmals gemeinsam zum Beat und preisen Jesus.
O´BROS
Dann stehen Maxi und Alex aus München auf der Bühne des LIGHT UP THE DOM. Zwei, wie sie öfters betonen, leibliche Brüder, die unter dem Namen O´BROS den Domplatz in Wallung bringen.
Die beiden Jungs sind gelernte Musiker, Schlagzeug und Klavier, und standen bereits in einigen Formationen und Chören auf der Bühne. Seit der Grundschule schreiben sie ihre eigenen Songs, und seit sieben Jahren zu HipHop-Beats. O´BROS spielen Worship-Hop.
Auf der Bühne kann sie keiner bändigen: sie springen, hüpfen, streichen sich die Haarsträhnen andauernd wieder zurecht und kommen bei ihrem schnellen Rap-Gesang fast aus der Puste.
“Keiner kann uns bändigen, wir haben den Lebendigen” ist einer ihrer Schlachtrufe, ein zum Mitsingen animierender Song.
Denn auch O´BROS rappen für den Einen. Hüpfen, rufen “Jump, jump”, als müsste David Lee Roth in jeder Sekunde um die Ecke kommen, singen “Danke, danke” zum Erholen – und um gemeinsam mit dem Publikum die Arme in der Luft zu schwenken.
Die Mädels in den ersten Reihen kreischen so laut, als stünden die BEATLES 1966 auf der Bühne. Der Leibhaftige erscheint nicht, nur Maxi und Alex.
Unterdessen fragt ein älterer Besucher, ob es sich bei meinem Shirt um ein aktuelles Tourshirt von KING CRIMSON handeln würde. Dies kann ich in einem netten Gespräch, mit einem äußerst liebenswerten KING CRIMSON- und VAN DER GRAAF GENERATOR-Liebhaber, nur bejahen.
Dennoch stehen nach der Show gerade die Autogramme und privaten Telefonnummern zweier Jungs ganz besonders hoch im Kurs der weiblichen Zuschauer.
PAPERCLIP
Am späten Nachmittag betritt Samuel Rösch, der Gewinner von “The Voice of Germany” 2018 mit seiner Band PAPERCLIP die Bühne des Domplatzes.
Die Gruppe kann auf mehrere EPs zurückblicken und muss in diesem Moment erneut versuchen, das Publikum für sich zu gewinnen, haben sich tatsächlich derweil die Reihen der O´BROS-Anhänger verflüchtigt.
Vordergründig versuchen PAPERCLIP mit poppigem Rock und Coverversionen wie ´Mein Herz schlägt schneller als deins´ oder ´Auf uns´ von Andreas Bourani zu überzeugen. Neben eigenem Songmaterial findet noch ´Der Weg´ von Herbert Grönemeyer ins Programm. Dessen Stimmlage kann Samuel Rösch auch ganz gut folgen.
Marco Michalzik
Aus Darmstadt reiste Marco Michalzik an. Der Rapper, Songwriter und Spoken Word-Künstler steht heute für einen Poetry Slam auf der Bühne. Begleitet werden seine Vorträge am Klavier.
Aus seinem Album ´Ikarus´ trägt er das Titelstück vor. Aussagen wie “Bleiben Gebete wie Spinnenweben an der Decke kleben” regen auch im Nachgang zum Nachdenken an.
DJ Peppi & Metanoia Ministry
DJ Peppi hat nicht nur ein Herz für Jesus und elektronische Musik, sondern auch ein Käppi mit einem Kreuz auf dem Kopf. Zu seiner Musik tanzen Metanoia Ministry, die mit einer Tanz- und Theatergruppe Gottes Liebe bezeugen möchten.
Kurz vor dem Ende schmuggelt sich noch ein Zuschauerliebling unter die Tänzerinnen.
In den letzten Minuten läuft bereits der Countdown für den nachfolgenden …
B.A.S.E.-Gottesdienst
Das “All For One”-Moderatorenduo begrüßt nochmals alle Zuschauer, besonders die, die noch nicht seit 12 Uhr mittags hier ausharren, und erläutert die Bedeutung des Netzwerkes.
Ein gemeinsames “Vater unser” schließt diesen Gottesdienst-Abschnitt ab. Die Tänzerinnen von Metanoia Ministries kommen erneut auf die Bühne und bereiten diese für KOENIGE & PRIESTER vor.
KOENIGE & PRIESTER
Unter dem Bandnamen KOENIGE & PRIESTER musizieren die Musiker seit ihrem Debüt aus dem Jahre 2015. Gleichwohl sind sie seit 2007 eine nicht wegzudenkende Größe der B.A.S.E.-Jugendgottesdienste. Zentrale Figuren von KOENIGE & PRIESTER sind Florence Joy, mit 17 Jahren im Jahre 2004 „StarSearch“-Gewinnerin, Thomas Enns und dessen Bruder Jonathan, die es gemeinsam im Jahre 2007 in die Top Ten von „Deutschland sucht den Superstar“ schafften.
Die beiden Brüder waren außerdem die Initiatoren der B.A.S.E.-Jugendgottesdienste. Mit dem bekannten Produzenten und Songwriter Götz von Sydow und Marko Michalzik arbeitete das Trio ganz bewusst an Kompositionen für B.A.S.E.-Gottesdienste.
Zur Einstimmung spielen sie heute gleich mehrere Kompositionen und ´Amazing Grace´, ehe das Kreativteam sein Können zeigt.
Dr. Johannes Hartl
Dr. Johannes Hartl, Gründer und Leiter des Gebetshauses in Augsburg, spricht am heutigen LIGHT UP THE DOM über eine klare Botschaft und sendet einen unmissverständlichen Impuls.
Anschaulich beginnt er mit der Skizzierung eines Fußballfeldes und vermittelt eindringlich, dass die meisten Menschen leben, als würden sie auf einem Fußballfeld ohne Tore spielen. Sie haben kein Ziel vor Augen.
Über den Schlenker zu Bonifatius, der Missionarserzbischof und päpstlicher Legat für Germanien war, von der katholischen Kirche als “Apostel der Deutschen” verehrt wird und in Fulda begraben ist, stellt Hartl vier Fragen in den Raum:
Was ist Dein Ziel, Dein Tor oder Deine Vision? Bonifatius hatte eine.
Was hält Dich zurück, Deinem Herzen, Deiner Berufung zu folgen? Bonifatius konnte nicht zurückgehalten werden, eine Eiche zu fällen, die als Götzenbild der germanischen Gottheit Donar geweiht war.
Was ist Dein Schutz, Deine Wahrheit? Bonifatius schützte sich mit der Bibel vor seinen Mördern.
Wofür wärst Du bereit zu sterben? Bonifatius starb für seinen Glauben.
Im Römerbrief, Kapitel 1, Vers 16 wird über “Kraft und Wesen des Evangeliums” gesprochen: “Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, ist es doch Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen”.
Niemand muss sich seines Glaubens schämen, jeder muss für seine Überzeugung aufstehen. Was andere denken, spielt im Alltag und am Ende des Lebens, im Angesicht Gottes, keine Rolle.
Anschließend darf jeder für sich beten lassen.
Nach weiterer Musik neigt sich nicht nur ein Sonntag, sondern ein einmaliges und außergewöhnliches Festival dem Ende zu.
Das LIGHT UP THE DOM FESTIVAL brachte neben allen Christen auch Menschen aus Fulda, der Umgebung und Ferne direkt vor dem geschichtsträchtigen Domplatz zusammen. Zum Schluss glühten die Herzen aller und Freude sprang über das ganze Rund in alle Seelen.