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HUMAN SONG – Blue Spaces

~ 2018 (Independent) – Stil: Alternative Rock ~


Vorhang auf, hier kommen HUMAN SONG. Nicht HUMAN DRAMA, nicht folkloristisch geprägt, eher burlesk in die Abgründe getrieben. BJÖRK und TORI AMOS kommen zur Erwähnung, TOOL auf der anderen Seite der Waagschale und so vieles mehr. Gleichwohl findet auf dieser Bühne noch nicht einmal eine Gitarre statt. HUMAN SONG sind die neue alternative im Rock, sie sind wahrhaftig Alternative Rock. Zwischen Metal um 8 Uhr abends und Klavierspiel in der Bar nachts um 3 Uhr bewegen sich die dunklen Kompositionen, die immer wieder ins Licht flirren wollen.

2012 gegründet, veröffentlichten HUMAN SONG 2013 eine EP namens ´The Birth Of Seven Crows´. Zwischen den Arbeiten an einem weiteren Album komponierten sie zwischen 2013 und 2016 auch Lieder für Theateraufführungen (*), die in ihrem, 2018 an die Öffentlichkeit getragenen Album ´Blue Spaces´ mündeten.

Im Mittelpunkt stehen Sängerin Jane Lake und Bassist Mathew Corner, die Bandbegründer und Komponisten, aber natürlich auch die Klangkonstruktionen. Zu wabbeligen Synthesizern erhebt sich die engelsgleiche Stimme (´No Fairy´). Dann wird das Konstrukt ins Wasser geworfen und zum Klavier explosionsartig wieder ans Land befördert. Diese Dramatik im Gesang von Jane Lake kommt der Erhabenheit einer Dolores O’Riordan gleich (´West´). Sphärisch brutzeln viele Sounds (´Four Doors´), denn der Gesang erstrahlt nur in einem Teil aller Kompositionen, bis der Marschrhythmus die Ekstase hervorruft (´The Amazon´). Stimmen, abermals die Stimmen werden angerufen (´Blues Spaces´), ehe sich die Elektronik in den Vordergrund drängt (´Hunter‘s Procession´) und die dunkle, metallische Schwere in einem Halleluja des Post Rock aufgeht (´This Is Not A Song For War´).

(Pompöse 8 Punkte)

https://humansong.bandcamp.com/album/blue-spaces

https://www.facebook.com/humansong


(*) Theateraufführungen:

– Barbe Bleue (Compagnie l’Eveilleuse – Théâtre du Cube Noir, Fossé des 13)
– Pandora Moda (Compagnie l’Eveilleuse – Hall des Chars)
– Coronado (Compagnie Demos – Théâtre du Cube Noir)
– La Triste Histoire de l’Enfant Arbre qui regardait les Étoiles (Compagnie Demos – Théâtre du Cube Noir)
– Le Kung-Fu (de Dieudonné Niangouna– Théâtre National de Strasbourg)

 

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