CRYPT SERMON – The Ruins Of Fading Light
~ 2019 (Dark Descent Records) – Stil: Doom ~
Insbesondere der klassische Heavy Metal aus den USA lebt in den letzten Jahren sehr stark seine dunkle Seele aus. Den Verlust des wahrhaftigen US Metal wollen wir dennoch ausnahmsweise nicht an dieser Stelle beklagen. Die Neuzeit hat zuletzt nämlich immerhin einige epische Schwergewichte aus dem Schatten in das Licht geführt. SPIRIT ADRIFT und KHEMMIS seien an dieser Stelle erwähnt. Die derzeitige Krone setzen sich jedoch CRYPT SERMON auf, die es vor allem dank ihres Sängers Brooks Wilson schaffen, Power- und Doom-Freaks auf ihre Seite zu ziehen. Brooks Wilson singt und schreit, ohne Grunz-Laute in Betracht zu ziehen, seine Gedanken über Gott und die Welt hinaus.
Dass das Leben die Hölle und der Himmel nur ein Traum ist, darf als Fazit mitgenommen werden. Epic Metal in den Angstzuständen zwischen Sein und Nichtsein: ´The Ninth Templar (Black Candle Flame)´ wandelt auf Power- und Thrash-Fährten, ehe der Epic Doom zum Höhepunkt erscheint. Auch ´Key Of Solomon´ schlendert über böse Brücken, als sich urplötzlich die epische Schönheit offenbart. Monumentale Größe zeigt ´Our Reverend’s Grave´, verziert von ein paar Keyboard-Tupfern, sowie das von Akustikgitarren zur Entladung getriebene ´Christ Is Dead´. Das neunminütige ´The Snake Handle´ gibt sich, bis auf einige Wolkenöffner, ganz der Schwere und den schwebenden Gitarren von Steve Jannson und James Lipczynski hin. Derweil ´Beneath The Torchfire Glare´ mit einem orientalisch Hauch betört, setzt ´The Ruins Of Fading Light´ erneut in epischer Länge dementsprechend den glorreichen Schlusspunkt.
CRYPT SERMON sind Metal durch und durch. Jede Kutte braucht ab sofort ein Patch von dieser Band, ganz gleich, ob neben METAL CHURCH oder CANDLEMASS platziert. Das Jahreshighlight des Doom – und darüber hinaus? – nennt sich ´The Ruins Of Fading Light´.
(9 Punkte)
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https://cryptsermon.bandcamp.com/
(VÖ: 13.9.2019)