BLOOD THIRSTY DEMONS – In Death We Trust
~ 2019 (The Triad Rec) – Stil: Obskur Metal ~
Meine Erfahrungen mit dieser, alte DEATH SS schamlos rippenden italienischen Band um Kopf Christian Mustaine (geiles Pseudonym) fanden 2003, 2004 bis ca. 2006 statt. Ich habe nie gemerkt, dass die Band inzwischen echt viele Alben auf dem Konto hat. Und auch 2019 sind sie keinen Deut von ihrem morbiden Kauzmetal abgewichen, der schon 2004 irgendwie cool, wenngleich recht amateurhaft und roh war. Gut, man macht sich über die Jahre, man lernt und entwickelt sich irgendwo schon. ´I’m Dead´, der erste echte Song nach dem Intro beweist uns, dass es allein die Spielqualität war, die sich entwickelt hat. Der Song ist so urtypisch für die BLOOD THIRSTY DEMONS, wie auch für die gesamte italienische Horrormetalmusik, dass man an verschollene alte DEATH SS denken könnte. Mustaine hat eine kehlig knurrende Stimme, die aber Ansätze von Melodie erkennen lässt und ein wenig extremer, aber weniger wahnsinnig als die von DEATH SS Mastermind Steve Sylvester klingt. Eher wie ein Blackmetalknurrer, der entdeckt, wie man richtig singt. Die BLOOD THIRSTY DEMONS zeigen dann auch ein dezentes Blackmetalfeeling, aber auf kultige Weise im Kontext des klassischen Heavy Metal. Damit werden sie bei Fans von obskuren okkulten Heavyacts durchaus Punkte sammeln. Ich mag die Musik, ich mag die eingängigen, nicht zu derben Songs. Keyboards mit Horroratmosphäre, düstere Heavyriffs, der Gesang, schöne pompöse Leadgitarren, also die ewig gleichen und ewig guten Zutaten. Sie schreiben hier durchaus kleine Hymnen, sind aber glatter als die alten Vorbilder. Für den Mainstream sicherlich zu kauzig, aber im Italohorrormetal etwas direkt. Wie gesagt, die Platte hört man, sie prägt sich ein und sie macht Spaß. Aber wirklich erschrecken tut sie nicht. Es ist bestes Kopfkino, aber ohne große Effekte. Die Umsetzung ist bestens, die Jungs können spielen. Der Sound ist heavy und sauber. Würde ich Geld hierfür ausgeben? Klar würde ich, denn das Vergnügen ist gegeben, auch wenn die Band vielleicht nur all das aufwärmt, was vor ihnen schon wesentlich irrsinniger dargeboten wurde. Aber die Jungs haben Stil und Geschmack. Ich checke beizeiten auch nochmal die früheren Werke an, die noch räudig und verdorben klangen. Hier ist eher so der pechschwarze Samt mit lila Innenfutter gegeben, aber der Kitsch bleibt doch fort. Keine Sorge, Rüschenhemdgothics werden nach wie vor heulend und vor Angst schlotternd zu ihren Mamis rennen.
(8,5 Punkte)