TRENCH WARFARE – Hatred Prayer
~ 2019 (Transcending Obscurity) – Stil: War/Bestial Metal ~
War Metal, War Black Metal oder Bestial Black Metal ist nach allgemeiner Sichtweise ein kakophones Genre des Metal über Krieg, Tod und Zerstörung mit, dem Death Metal nicht unähnlichen Lauten. Wo genau man heutzutage die Grenzen zwischen den verschiedenen Genres im extremen Metal-Bereich zieht, liegt zweifellos vor allem in der persönlichen Einschätzung des Hörers. Mit „War“ oder „Bestial“ Metal wurde ich bislang jedenfalls praktisch noch nie konfrontiert oder habe zumindest so gut wie keine Musik als solchen wahrgenommen. Allenfalls die ultrabrutalen und krankhaft-kaputten PISSGRAVE aus Philadelphia fallen mir spontan dazu ein. Deren megaschroffer Psychopathen-Death-Metal passt dann allerdings auch perfekt ins Schema.
Mit TRENCH WARFARE aus Austin, Texas kommt nun also ein weiterer Vertreter dieser Stilrichtung hinzu. Und ja, auch sie wüten auf ihrem Debütalbum stoisch, abgrundtief fies und alles zermalmend. Rund vier Jahre nach ihrer ersten Demo-Veröffentlichung hat es gedauert, bis die fünf Südstaatler ihren perfiden Sound, nun wie aus einem Guss präsentieren.
Die Grooves sind unerbittlich und intensiv. Die Kettensägen-Gitarren derart tief schneidend, dass sie schon beinahe Spuren von Gewalt in deinen Ohren hinterlassen. Allerdings scheut man sich auch nicht, hin und wieder ein paar klassische Rock-Riffs oder Soli einzuschrauben, die den Sound von TRENCH WARFARE dennoch perfekt abrunden. Auch Anleihen von Thrash oder Old School HC sind teilweise zu finden und bestens integriert. Die prallen Attacken eines Songs wie ´Spare No Wrath´ etwa, sind bestes Beispiel für die unablässige Hartnäckigkeit, mit der die Band ihrer Hörerschaft herausfordert. „War“ und „Bestial“ in Reinkultur!
´Hatred Prayer´ ist ein heillos tobender Riff Onslaught und ein einziger Sog aus Zerstörung und Gewalt. Ein Gebet für die Apokalypse.
(7,5 Punkte)