SEAX – Fallout Rituals
~ 2019 (Shadow Kingdom Records) – Stil: Speed Metal ~
SEAX aus Massachusetts stehen mit ihrem vierten Album im Zenit ihres Schaffens. Ein langer und wechselhafter Weg liegt hinter der Band und seinem verbliebenen Gründungsmitglied.
Gitarrist Hel, der zuvor bei den Black Metallern HELGRID sowie INFERNAL DEVOTION musizierte, hob SEAX 2009 aus der Taufe. Erst spielten sie punkigen Speed Metal (´High On Metal´, 2012), der jedoch zum Zeitpunkt des Einstiegs von Sänger Steve “Ace” McArdle (SKÜLL HAMMER) verwässerte (´To The Grave´, 2014). Glücklicherweise fand Carmine DeCicco (BLACK SABRE) wieder ans Mikrofon von SEAX zurück (´Speed Metal Mania´, 2016), so dass die gereifte Formation nun in vollem Glanz erblühen kann. Eine enge Verflechtung besteht derweil zu den Speed Metallern von RAVAGE. Schlagzeuger Derek Jay spielt seit 2012 und RAVAGE-Gründungsgitarrist Eli Firicano war zwischen 2012 und 2017 bei SEAX. Gitarrist Nick Izzo spielte obendrein den Bass auf dem neuen Werk ein, weil Bassist Razzle anstatt Eli Firicano an die Gitarre wechselte.
´Fallout Rituals´ hat einen Rasiermesser-scharfen Gitarrenton und exaltierte Soli anzubieten, einen geliebt hohen Gesang und entsprechende Gang-Shouts. Der Gesang ist gerne schrill und quietschend. Aber Obacht: bei ´Killed By Speed´ wird “Speed Metal Thunder” und nicht SAXONs ´Heavy Metal Thunder´ gesungen. Der Titelsong ist kein LIEGE LORD-“Fallout”, sondern ein SEAX-“Riituual”. In ´Feed The Reaper´ folgt der Gesang obendrein nicht dem Reaper, sondern rödelt zur Dampfmaschine. SEAX haben schlichtweg verstanden, dass die Gitarre bohren und das Schlagzeug wie Donnerhall fortwährend darnieder prasseln muss.
SEAX kennen kein Pardon. Durchgehend rotieren die Männer durch das vierzig Minuten lange Werk. Die Geschwindigkeit wird niemals reduziert und von Beginn an bezeugen SEAX, dass ihnen auch die solistische Verspieltheit am Metal-Heart liegt. Bei ´Bring Down The Beast´ gesellt sich zur Abwechslung ein kaum zu vernehmender Groove zur Schnelligkeit und ´Born To Live Fast´ könnte eine viel zu schnell gespielte Rock-Coverversion sein. Dem ist aber nicht so. Die Unerschütterlichkeit lässt in der zweiten Hälfte zwar durch ´Winds Of Atomic Death´ leicht nach, doch das Solo macht es wieder wett. ´Legions Arise´ stürmt schließlich nochmal annähernd bis zum Anschlag los.
Für Old-School-Speedster ist SEAX purer Sex.
(8,5 Punkte)