Filetstück des Tages
ATLAIN – G.O.E. (1985)
In den Neunziger- und Nullerjahren gab es genügend Zeit, sich an edlem Stoff der Achtzigerjahre auch außerhalb der Elite-Scheiben zu delektieren. Die nur wenige Jahre existierenden ATLAIN aus Herne waren solch ein Fall aus der angeblich zweiten Garde deutscher Kulturgüter. Im Vergleich zu dem Status heutiger Kapellen wollen wir lieber über weitere Worte den Mantel des Schweigens decken.
Die Speed-Hippster hatten Mitte der Achtzigerjahre Feuer unter dem Allerwertesten, sie hatten Power und den unbändigen Siegeswillen. Dennoch reichte es insgesamt nur zu zwei Scheiben – in den Jahren 1984 und 1985 veröffentlicht. Zu größerem Ruhm kam später immerhin Schlagzeuger Chris Efthimiadis mit RAGE. Erkennungszeichen von ATLAIN war jedoch ganz klar Sänger Peter Müller, der insbesondere in den hohen Lagen aus dem typischen Teutonenslang ausbrechen konnte.
ATLAIN boten nicht nur eindeutig zu identifizierbaren German Speed Metal dar, der bis heute nicht allzu sehr gealtert ist, sondern kombinierten diesen mit der Stahlkraft wie sie etwa in Übersee bei LIEGE LORD allgegenwärtig war.
2002 war es endlich soweit: ATLAINs ´G.O.E.´ durfte erstmals auf einem Silberling genossen werden, doch selbst 2019 rotiert gerne wieder das Schwarze Gold.
