MIRROR – No Man’s Tale
~ 2018 (Independent/Just For Kicks Music) – Stil: Neo Prog ~
MIRROR ist eines der bestgehüteten Geheimnisse der heimischen Prog Rock-Szene. Das Quintett fand seinen Ursprung zwar bereits 1987 in Gelsenkirchen und veröffentlichte 1990 das Album ´The Fountain Of Wisdom´, löste sich jedoch noch im selben Jahr auf. Erst 2009 kam es zur Wiedervereinigung. Im Dezember 2014 präsentierten MIRROR ein weiteres Werk namens ´Pictures Of Hope´. Seither werkelten die Herrschaften an dem Konzeptalbum ´No Man’s Tale´ über die Freiheitsberaubung unter Gewaltherrschaften und Unterdrückung, in einem Land ohne Namen, mit dem Appell, niemals die Hoffnung aufzugeben und den eigenen Lebensweg zu beschreiten.
Augenblicklich sind mit Sänger Uwe Kitza und Gitarrist Stefan Bugal zwei Originalmitglieder vertreten. Am Schlagzeug sitzt Michael Flynn Filipiak, den Bass bedient Günter Köhler, die Keyboards Roland Weidenheimer. ´No Man’s Tale´ nahmen MIRROR in nur zwei Tagen live im Bazement Tonstudio in Hünstetten, Strinz-Trinitatis, auf. Sogar an Schwarzes Gold haben MIRROR diesmal gedacht.
Die zehn Kompositionen offenbaren sich als ein nahezu durchgehendes Musikstück. Teilweise reichen die Ursprünge bis in das Jahr 1987 zurück, einige Songteile sind zudem in dieser Dekade bereits live erprobt. Dabei fahren MIRROR mit Gefühl und Klavier, mit Leidenschaft und Gitarre die notwendigen Geschütze für fabelhaften Neo Prog auf. Ein regelrechter Genuss für Liebhaber zwischen GENESIS, MARILLION und SAGA. Es bedarf auch keiner weitreichenden und detaillierten Ausführungen, auf ´No Man’s Tale´ greift ein Rädchen ins andere, jeder Song nimmt geschmeidig den Staffelstab seines Vorgängers auf und trägt ihn zum Folgenden. Das Konzeptwerk bietet schlichtweg klassischen Neo Prog in Perfektion, sowie Emotionen allzeit an der Grenze zum Dahinschmelzen oder Bersten.
´No Man’s Tale´ steht zweifellos in einer Reihe mit MARILLIONs ´Misplaced Childhood´ (1985), CLEPSYDRAs ´More Grains Of Sand´ (1994) und RAKs ´Lepidoptera´ (2004).
(9 Punkte)