PlattenkritikenPressfrisch

PLAGUE 9 – Mr. Ass

~ 2019 (Independent) – Stil: Heavy Metal ~


Als im Jahre 2561 bei Ausgrabungen in einem ehemaligen Studiokomplex in den Ruinen des historischen Adelaide in Australien, der ganz genaue Fundort wird weiterhin geheim gehalten, ging ein Raunen durch die Fachwelt. Schlagzeilen und Kommentatoren überschlugen sich. Endlich habe man es gefunden, das verlorene Zwischenstück zwischen ´…And Justice´ und dem Schwarzen Album. Schon als zwei Tage später die ersten zwei Songs ´Stuck In Hell´ und ´Criminal Justice´ in verschiedenen Nachrichten-Portalen der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurden, kannte die Begeisterung kaum noch Grenzen. Ein großer Teil der Journaille bejubelte das Meisterwerk der Herren Hetfield und Co.

Gleichzeitig fanden sich die ersten Zweifler. Der Schlagzeugsound sei zu gut. Der Gesang klingt beileibe nicht nach Mr. Hetfield. Die Befürworter konterten mit der Aussage, dass der Bass doch kaum zu hören sei. Unabhängige Beobachter staunten, dass es nicht zu ernsteren Schlägereien zwischen den verfeindeten Gruppen kam.

Mit der Bekanntmachung der weiteren drei Songs, gewannen die Skeptiker die Oberhand. Das Material ist betreffs der Spieldauer zu kurz und zu kurzweilig, um aus der Feder von METALLICA zu stammen. Sie hätten das kurze EP-Format doch nur für Coverscheiben genutzt. Ein letztes Aufbäumen der Befürworter war das Argument, wie gut der Titelsong ´Mr. Ass´ zwischen ´Harvester Of Sorrows´ und ´Sad But True´passt.

Heute ist die Fachwelt klüger. Es hat sich herausgestellt, diese EP stammt von einer jungen Band namens PLAGUE 9 aus Adelaide. ´Mr. Ass´ wird eher als gelungener Tribut junger Musiker an ihre Idole, denn als Rip-Off angesehen. Verschiedene Sammler haben sich der Scheibe angenommen. Und wie immer bei Musik-archäologischen Disputen wird daran erinnert, wie hoch bei Erscheinen des Debüts von PLAGUE 9 die Wellen hätten schlagen können.

(7 Punkte)

https://www.facebook.com/Plague9band/

 

 

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"