EUPHORIA – Nanotech
~ 2019 (Independent) – Stil: (Techno) Thrash Metal ~
Neues vom Detroit-Fünfer EUPHORIA. Ein weiteres krachendes Statement aus bissigem, krachendem, fast schon Techno-Thrash-mäßigem Geballer. Sechs Songs lang gibt es High Quality-Thrash Metal mit einem enorm fiesen, kalten Sound. Der Mix aus VEKTOR, TOXIK, EXMORTUS und SKELETONWITCH etc. ist präzise eingehämmert. Die hochkarätigen Tracks sind pure Energie, pure Aggression, pure furiose Riffattacken und ein fieser Gesang. Nix mal schnell 08/15-Geboller. Nein, um auf das Niveau zu kommen, muss man sich schon Gedanken machen und in die songschreiberische Tiefe gehen.
Das ist mit weitem Abstand eine der besten Modern Progressive Thrash Metal-Releases der letzten Monate. Hier stimmt eigentlich alles. Die Songs hauen einen um, der Sound ist fett, die Aggressivität hoch. Justin Kelter bellt mächtig, aber die wahre Macht sind die rasanten Gitarrenläufe, die Tempowechsel und die Stakkatodrums. Man schielt in keiner Sekunde auf Old School-Elemente oder versucht gar diesen Sound zu imitieren, man setzt neue Akzente und steht als kleine Band ohne Label dennoch auf Augenhöhe mit zuvor erwähnten Bands wie VEKTOR oder EXMORTUS.
Eine Achterbahnfahrt wie `Labyrinth Online` offenbart alle Stärken der Truppe aus Detroit. Vielseitigkeit gepaart mit hohem Aggressivitätslevel und einer Frische, die einen komplett umbläst. Dagegen wirkt `Neon Dreams` fast schon eindimensional, obwohl man hier mit einem galoppierenden Rhythmus die Nackenmuskulatur aufmischt. Die Vielseitig des Fünfers zeigt sich auch in `Brainstorm`, das durch eine gewaltige Drumpower nach vorne gedrückt wird, im Mittelteil das Gas rausnimmt, fast schon balladeske Züge aufweist, bevor der Thrash-ICE wieder rasant Fahrt aufnimmt. Vielseitigkeit ist Trumpf. Burner.
Qualitätsverliebte Thrasher oder zumindest Thrash-Fans, die höhere Ansprüche haben, lassen sich diesen Kracher nicht entgehen. Der Metalcommander (metalcommander@gmx.de) kann euch da sicher weiterhelfen. Der hat noch ein paar CDs im Pappschuber für schlappe 7 Euro, denn inzwischen hat die Band eine reguläre CD-Version veröffentlicht.
(8,5 Punkte)
