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CHERIE CURRIE – Blvds Of Splendor

~ 2019 (Blackheart Records) – Stil: Hard Rock ~


CHERIE CURRIE sollte man eigentlich nicht vorstellen müssen, zumindest bei den über 45-jährigen – Grünenwähler ausgenommen (Immerhin nur 20% der heimischen Bevölkerung – Anm. d. Red.), für die sind alte Menschen sowieso ein Übel, und somit ist CHERIE CURRIE eh etwas nicht greifbares Altes, das nur für Klimakatastrophen zuständig ist… Ähm, also, ältere Menschen wissen einfach, wer die blonde Dame ist.

Die ex-THE RUNAWAYS-Sängerin war seit ihrem Ausstieg bzw. der Auflösung der ersten gecasteten All-Girl-Band nie wirklich weg. Zwar hat sie nicht wie JOAN JETT und LITA FORD fortlaufend Alben veröffentlicht, sondern schlicht von ihrem Ruf als ex-THE RUNAWAYS Sängerin profitiert. Ihre beiden Soloalben, `Beauty`s Only Skin Deep` und `Reverie` waren keine Verkaufsschlager und so war sie vielmehr als Schauspielerin in zweitklassigen Filmen unterwegs.

Zum Record Store Day 2019 kam sie doch tatsächlich mit einem dritten Soloalbum um die Ecke. Zur allgemeinen Überraschung muss man sagen. Das auf 2.500 Scheiben limitierte Vinylalbum hält zwölf Songs parat, die überraschend nett rocken. Die inzwischen 60-jährige Lady hat immer noch ihre unverkennbare Stimme, auch wenn sie gereift ist. Ihre stimmlichen Nuancen sind unüberhörbar präsent. Kraftvoll und mit mächtig Energie liefert sie eine starke Gesangsperformance. Das von Matt Sorum (ex-GUNS N ROSES) produzierte Album ist zwar kein Überflieger, aber ein grundsolides Hard Rock-Album, das ganz klar den Achtzigern Tribut zollt. Dass sich selbst Slash (GUNS N ROSES), Duff McKagan (ex-GUNS N ROSES) und Billy Corgan (SMASHING PUMPKINS) berufen fühlen, bei Madame Currie aufzuspielen, sagt schon viel über den Status der Lady aus.

Neben zwei Coverversionen, `Roxy Roller` (SWEENEY TODD) und `The Air That I Breathe`( THE HOLLIES), gibt es zehn Eigenkompositionen, wobei Eigenkompositionen eher Kooperationen zwischen CURRIE und diversen Schreibern darstellen. Zwischen biederem Hard Rock und flotten, teils glamigen Nummern deckt man das komplette Seventies-/Eighties-Spektrum des Genres ab. Auffallend, z.B. bei Tracks wie `Shades` und `Draggin`The Line`, hat man das Gefühl, es seien ebenfalls Coverversionen, weil Songzeilen etc. einem doch sehr bekannt vorkommen.

Kurzum, Fans von THE RUNAWAYS und den damals involvierten Ladies, allen voran JOAN JETT, werden mit dem Album was anfangen können. Dem Rest wird das zu altbacken sein, auch wenn einige Nummern gepflegt rocken.

Die Aufmachung des Albums ist allerdings schlecht zu nennen. Mal abgesehen von der 2.500er Auflage in rotem Vinyl gibt es keinerlei Extras wie Textblatt, Fotos etc. Das ist schon etwas armselig für ein hochpreisiges Album.

(knappe 7 Punkte)

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