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BILL RYDER-JONES – Yawn

~ 2018 (Domino Records) – Stil: Singer-/Songwriter ~ 


Ende 2018 erscheint das vierte Solo-Studioalbum von Bill Ryder-Jones, hält Einzug in einige Bestenlisten, verursacht mancherorts jedoch nicht nur aufgrund des Werktitels ´Yawn´ ein leichtes Gähnen. Immerhin ist der Gitarrist und Filmmusikkomponist Mitbegründer der CORALs, die in England sehr populär waren und mit ihrem Debüt 2002 umgehend Gold ernten konnten. Daneben war er ein Live-Mitglied der ARCTIC MONKEYS und produzierte Bands wie THE WYTCHES oder OUR GIRL. Dass Leonard Cohen und Nick Drake seine Idole sind, ist seinen Kompositionen nicht sofort anzuhören.

Der 35-jährige Brite hängt mit den Lippen direkt am Mikrofon. Die Songs bauen sich auf schlichten Percussions oder seiner Akustikgitarre auf. Nicht allein bohrende Geigenstriche tragen zur manischen Stimmung bei. Die Musik wird zur Therapie, mit jedem Durchgang bohrt sie sich ein wenig tiefer in die Haut, bedrohlich, jedes Mal aufs Neue, intensiv. Akustisch oder die Gitarre elektrisch tosen lassend, tritt sie fuzzy und eruptiv-noisy hervor – zurückhaltender als in seinen Garagen- (´West Kirby County Primary´, 2015), intim wie in seinen Folk- (´A Bad Wind Blows In My Heart´, 2013), aber schlichtweg anders als zu seinen Soundtrack-Tagen (´If…´, 2011).

Bill Ryder-Jones‘ brüchige Stimme zieht die verlorene Jugend der Neunzigerjahre an. Eine Generation, die einige ihrer Idole bereits ins Jenseits verloren hat. Trost finden sie bei Bill Ryder-Jones nicht, sie finden sich aber selbst wieder.

(8 Punkte)

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