THE RODS – The Brotherhood Of Metal
~ 2019 (Steamhammer/SPV) – Stil: Heavy Metal ~
THE RODS sind ein Trio um David Feinstein, einem Cousin von Ronnie James Dio. Aber weder diese Tatsache, noch das klischeehafte Cover können darauf vorbereiten, was folgt. Heavy Metal, zusammengeklaubt in den Gedärmen von “1982”.
Ein Gesang-Piano-Intro führt hin zum Titeltrack. Der erste Verdacht bestätigt sich, ´Brotherhood Of Metal´ entpuppt sich textlich wie musikalisch als MANOWAR-Rip-Off, das mit HELLOWEEN-Fröhlichkeit aufgemotzt wird.´Everybody’s Rockin’´ beginnt mit einem klassischen JUDAS PRIEST-Riff. Das flotte ´Smoke On The Horizon´ bekommt durch die Orgel einen heftigen DEEP PURPLE-Einschlag.
Obwohl ´Tyrant King´ mit der Zeile “Run to the hills” beginnt, hat sich der Riff-O-Mat bei JUDAS PRIEST bedient. Hier beginne ich an Sinn und Zweck dieser gemischten Platte zu zweifeln. Und es kommt noch schlimmer. Der Tiefpunkt ist mit ´Party All Night´ erreicht. Von einem funky Rhythmus unterlegt, klingt dieser Song wie aus dem Mülleimer von EXTREME gewühlt. Und wenn solche Effekte, dann doch bitte echte Bläser. So wie hier doch besser nicht.´Tonight We Ride´ versucht, etwas Epik in einen PRIEST-Song zu bringen, um im Soloteil schließlich EUROPE-Plattitüden zu verbreiten. So langsam denke ich an einen Autounfall, man will nicht hinsehen, aber man muss irgendwie.
Mit Phrasen und Bandnamen wird in ´1982´ herumgeworfen. Das ist sicher keine Ehrung der Geburtszeit des Metal. Ich liebe ja eigentlich diese ganzen Klischees, will sie aber weniger billig verpackt vorfinden. Oder mit einem Augenzwinkern. Die drei letzten Songs heißen ´Hell On Earth´, ´The Devil Made Me Do It´ und ´Evil In Me´, und, es wird nicht besser. Jeder liebt Lego, aber Musik aus Bausteinen? Eigentlich will ich diese Platte vergessen, allerdings ertappe ich mich eine Stunde später dabei, wie ich den Refrain von ´Brotherhood Of Metal´singe.
Oh, weh…
(5 Punkte)