HOLTER – Vlad The Impaler
~ 2018 (Frontiers Music s.r.l.) – Stil: Melodic Horror Metal ~
Nach SILVER BULLET nun ein weiteres Werk mit Horrorkonzept aus dem vergangenen Jahr. Vampire gehen immer. So auch bereits auf der ersten diesbezüglichen Veröffentlichung ´Dracula – Swing Of Death´ des Norwegers Trond Holter (ex-WIG WAM) in Zusammenarbeit mit einem gewissen Jorn Lande. Diesen zu ersetzen kann natürlich eine blutleere Angelegenheit werden, dennoch schlägt sich Nils K. Rue (PAGAN’S MIND) auf der Fortsetzung ganz beträchtlich. Da es nun primär um den King of Beisserkings selbst dreht – Vlad, den Pfähler – kann auch gerne eine Schippe an Songwriting draufgelegt werden, was für meinen Lebenssaft-Geschmack auf alle Fälle gelungen ist, waren doch trotz aller Qualitäten auf dem Vorgänger ein paar cheesy-schwingenlahme Stücke vorhanden.
Zuerst sollte vielleicht erwähnt werden, dass alle, die mit (guten) AVANTASIA-Refrains noch nie was anfangen konnten, sich am Besten mit Knoblauch und Kreuzen wappnen und das Weite suchen, denn gerade die Anfangstracks könnten aus der Sammet’schen Songgruft stammen. Die Anhänger unseres Konzeptkings werden dagegen trotz Fehlen einer internationalen Sängerriege wie besessen um die heimischen Särge tanzen, denn hier findet ein Aderlass an fetzigen Melodicmetal-Knallern auf großem spielerischen Niveau statt. Dazu gesellt sich noch eine dunkle Gräfin namens Eva Iselin Erichsen, der man bei ihren PRETTY MAIDS-Ausführungen über ´The Last Generation´, ihren intimen, inneren Geständnissen (´Under My Skin´) oder spätestens bei ihrem Hitballadeneinsatz `Shadows Of Love´ verfällt.
Subtrahiert den in letzter Zeit leider auftretenden Kommerzfaktor unseres deutschen Melodic-Konzeptflaggschiffes und ihr könnt ein starkes Album in eurer Sammlung konservieren, welches mit dem nur leicht schwächeren Vorgänger eine wirksame Waffe gegen alle Nachfolger Van Helsings darstellt.
(8 Punkte)