THE SHRINE – Cruel World
~ 2019 (Eliminator) – Stil: Hard/Power Rock ~
Gerade waren die Kalifornier THE SHRINE in Deutschland auf Clubtour. Als neuer Bassist, bzw. neue Bassistin in diesem Fall mit an Bord, keine geringere als ex-NASHVILLE PUSSY Corey Parks. Die Fast-Zwei-Meter Frau macht schon was her und das Trio funktioniert perfekt auf der Bühne.
Nach vier Alben und dutzenden von 7inches und EPs, also ein weiterer 4-Tracker. Aber der hat es in sich. Im Vergleich zum letzten Longplayer `Rare Breed` von 2015 hat man an Power und Songwriting mächtig zugelegt. Die vier Tracks der EP sind vier Volltreffer. Direkter, besser und effizienter hat das Trio bisher nicht geklungen. Die Venice Beach-Truppe schielt hier und da mal auf alte Punk Roots, klaut klassisch beim Seventies Heavy Metal (SABBATH könnte man nennen), mixt das Ganze mit neuzeitlicher Power und dennoch klingt der Sound von THE SHRINE eher klassisch. Der Titeltrack eröffnet den 4-Tracker und hat eine mächtige Seventies Hard Rock-Schlagseite, der mit einem pop-punkigen Gesangsstil, an THE DARKNESS erinnernd, brilliant abgerundet wird. Das folgende `Dance On A Razors Edge` fährt ebenfalls klassische Einflüsse auf. Etwas JUDAS PRIEST und erneut BLACK SABBATH. Durch die rotzige Komponente aber ein schöner Ass-Kicker.
Die B-Seite eröffnet mit `The Taste Of Blood` welches einen fast schon überfährt. Hoher Up-Tempo Beat und Geschwindigkeit. Mit einer unterschwelligen Punknote aus dem Hause IGGY POP ausgestattet. Sehr geile fette Nummer. `She Is Never Satisfied` ist ein weiterer fieser Rocker mit hackenden Rhythmus und treibendem Up-Beat. Schöne kräftige Nummer mit Ohrwurmpotenzial. Nicht festzunagelnder Heavy-Power-Whatever-Rock. Haut rein. Refrain-bedingt könnte man da sogar HANOI ROCKS reininterpretieren.
Also, man sieht, bzw. hört, hier wird musikalisch was geboten, das nicht 100-Prozentig einzuordnen ist, aber wie eine Sau freigeistig rockt. Frisch, laut, unbändig. Gefällt mir sehr gut.
(8 Punkte)