RETERNITY – Facing The Demon
~ 2019 (MDD / ALIVE) – Stil: Metal ~
In diesen Tagen erscheint das Debüt von RETERNITY, einem neuen Hoffnungsträger des teutonischen Schwermetalls. Das 2018er Demo deutete zuvor die Richtung an, in die sich Frontmann Stefan Zörner, Gitarrist Carsten Sauter (PYROCLASM, MIGHTY D), Gitarrist Semen Brik (ECHO.MENSCH, VICTORIUS) und Schlagzeuger Sascha Beul (CRISIS NEVER ENDS, REMEMBER TWILIGHT, DAKNESS ABLAZE) entwickeln wollten. Insbesondere Stefan Zörner ließ sich in den vergangenen Jahren trotz aller Business-Dramen und privater Schicksalsschläge nicht entmutigen, einfach weiterzumachen. Erst nannten sich STRANGELET in SPITEFUEL um, dann trennten sich die Wege und jetzt ist der bald 47-jährige Sänger mit seiner neuen Band RETERNITY aktiv. Seine alten Betätigungsfelder LANFEAR und ZHORN sollten ebenfalls nicht unterschlagen werden.
RETERNITY profilieren sich 2019 mit ´Facing The Demon´ als eine interessante Formation, die sich den aktuellen Strömungen des Heavy Metal nicht anpasst, sondern einen eigenständigen Weg beschreitet. Ein klassisches Akustikgitarren-Intro namens ´Strings Of Sor I: Sunset´ eröffnet die knappe Dreiviertelstunde. Allein auf diese Weise begannen bereits einige Klassiker der Musikgeschichte. Und RETERNITY lassen sich nicht lumpen. Mit vollem Elan und geradezu thrashigen Zügen wüten sie über den letzten aller Kriege in ´Last Days Of War´. Das folgende ´Tomorrow´s History´ hält sich noch weniger zurück, sorgen die melodischen Gesangslinien längst für den einen oder anderen Schauer im Gemütszustand des Hörers. Das hektisch-harte ´Down. Not. Broken.´ sowie die melodische Wuchtramme ´Suicide Butterflies´ kennt der Die-Hard-Anhänger schon vom Demo.
Selbst wenn sich die teutonische Herkunft nicht ganz verschleiern lässt, sollten insbesondere Musik-Liebhaber gradliniger, aber gleichwohl ausgeklügelter Klänge und solche der späten RISK und mittelfrühen RAGE mehr als ein Ohr riskieren. Denn RETERNITY haben neben klassischen Gitarrensoli in ´Facing The Demon´ oder dem Akustikgitarren-Ausklang von ´Singularity´ außerdem echte Großtaten vollbracht: ´I Love The Night´ ist der alternative Tanzflächenfeger, der Earcatcher des Werkes geworden. Überraschen kann ebenso die deutsch gesungene Lyrik “Es mag sein, dass alles fällt. Dass die Burgen dieser Welt. Um dich her in Trümmer brechen.“ zu Beginn von ´Stone To Mouth´ durch Chantal Freier. Es ist ein Ausschnitt des 1936 von Rudolf Alexander Schröder geschriebenen Gedichtes “Es mag sein, dass alles fällt”, das die Hoffnung und den Glauben an Gott zu Zeiten des Naziregimes beschwor. ´Stone To Mouth´ ist ein trauriges Lied über den Gang der Zeit, über die guten Zeiten im Gestern. Auch Stefan Zörner singt im Verlauf des Liedes nochmals diese Textzeilen mit der einst von Paul Geilsdorf verfassten Melodie.
Als Hidden-Track präsentieren RETERNITY sogar eine musikalische Hommage an BAD RELIGION namens ´All Grey´, bekanntlich ist das ganze Leben nicht nur Schwarz oder Weiß, es gibt daneben ein wundervolles Grau. RETERNITY schenken Euch abseits des Alltags aus Krieg, Hass und viel zu wenig Liebe künftig einige wertvolle Stunden an Musik.
(8 Punkte)
https://www.youtube.com/watch?v=4HO3qo4Agls&feature=youtu.be&fbclid=IwAR0Dr1ZNSPanK6DyA54eT4kGjqxK4GqKyc5NWts-1kuqxR6dskslWPIHENE
https://www.facebook.com/pg/reternityband/
(VÖ: 31.5.2019)