PlattenkritikenPressfrisch

MAGIC CIRCLE – Departed Souls

~ 2019 (20 Buck Spin) – Stil: Heavy Rock / Doom ~


Wer in diesen Zeiten über Doom philosophiert, kann es nicht wagen, an MAGIC CIRCLE vorbeizurauschen. Die Formation aus Massachusetts, die in zwei Jahren ihr zehnjähriges Bestehen feiert, präsentiert in diesen Tagen ihr drittes abendfüllendes Werk ´Departed Souls´. Es ist insbesondere für Hörer interessant, die sich nach dem Spirit der Seventies sehnen. Der bluesige Vintage-Heavy Rock feiert hier eine neuerliche Wiederauferstehung. Fantastische Instrumentalisten – hier sind nicht nur die Gitarristen Dan Ducas und Chris Corry hervorzuheben – zelebrieren allzeit diese warme Luft atmenden Höllenklänge. Denn als nichts anderes wurde diese Musik schließlich vor annähernd fünfzig Jahren bezeichnet. Außergewöhnlich ist neben der Lebendigkeit auch die in den Kompositionen anzutreffende Dynamik und der Abwechslungsreichtum. Die acht Songs atmen schwerelose und mächtige Hardrock-Komponenten ein und aus.

Sänger Brendan Radigan, der seit kurzem PAGAN ALTAR an der Live-Front unterstützt, steht mit seinem meist hellen, niemals allzu schrillen, aber auch in rau-emotionalen Tönen austeilenden Organ zurecht im Mittelpunkt. Die Eröffnungsnummer ´Departed Souls´ und der Rausschmeißer ´Hypnotized´ befördern unbestreitbar jeden Doom-Anhänger in einen Rauschzustand. Aus Songs wie ´A Day Will Dawn Without Nightmares´ und ´I’ve Found My Way To Die´ schiebt sich jedoch eher die Aura von LED ZEPPELIN und Robert Plant in den Vordergrund als die von BLACK SABBATH. Gerade letztgenannter Song besitzt eine gewisse Progressivität und verteilt in wenigen Sekunden auch Blütenstaub von PSYCHOTIC WALTZ. Die epischen ´Nightland´ und ´Gone Again´ sorgen für das Anzünden der letzten Wundertüten.

´Departed Souls´ klingt nach Liebe, Lastern und Lust, ´Departed Souls´ klingt nach Leben.

(8,5 Punkte)

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"