LEATHÜRBITCH – Into The Night

~ 2019 (High Roller Records/Soulfood) – Stil: Speed / Glam ~

Sie waren eines der Hoffnungskinder des Jahres 2018: LEATHÜRBITCH. Klassischer US Metal-Stoff, bei dem jeder gute Freund glasige Blicke und Zuckungen an Körperhälften bekommt, vermischte sich mit einem Schuss Posertum, das seine Wiederbelebung ebenfalls in diesen Landen jenseits des Atlantiks erlebte.

2019 kehren LEATHÜRBITCH mit ihrem Full-Length-Debüt zurück und kredenzen acht neue Songs auf einer guten halben Stunde. Ihr Motto ist dabei bezeichnend: „We’re on a mission, for sleaze and speed!“. Ganz klar, die Herren spielen in einer Geschwindigkeit, die jeder Frisur den Scheitel gerne aufs Neue zurechtziehen würde.

Selbst wenn das Synthwave-geschwängerte Intro ´Into The Night´ eine andere Marschrichtung vortäuscht, LEATHÜRBITCH lieben die Scheiben ihrer Väter und spielen Knall auf Fall geradewegs im elektrifizierten Tempo der NWoBHM. Trotz Verwandtschaft zu britischen Kapellen wie SATAN, kann in Songs wie ´Sleaze City´ bereits im Titel die sich durchgehend breitmachende stilistische Ausrichtung festgestellt werden. Hier packt folglich in Hochgeschwindigkeit jeder Ton den Sleazer und Glamour-Boy beim Schopfe. Sogar die Oberposer von KISS schauen aus ´Killer Instinct´ hervor. Die Jungs aus demselben Städtchen Portland wie ihre jungen Kollegen von IDLE HANDS wissen, was sie wollen, sagen es sogar laut: ´I Want What You Got´; und verkünden ihre ´L.U.S.T.´ unter dem Kürzel für „Living under shallow temptation“.

Vor alledem mussten Sänger Joel Starr, Gitarrist Pat Sandiford und Bassist Andy “Minion” Sylvia in Rand Crusher einen neuen Schlagzeuger und in Alex Ponder (WERESQUATCH) einen zweiten Gitarristen finden. Beibehalten wurde hingegen die Zusammenarbeit mit dem Produzententeam Charlie Koryn und Joel Grind sowie die für das Coverartwork mit dem Model Breanna Whipple. Obgleich die Musik natürlich einen euphorischen Charakter besitzt, war das Gesamtpaket der EP jedoch von einem weitaus schärferen Kaliber.

(7,5 Punkte)

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(VÖ: 31.5.2019)