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Filetstück des Tages

SAGA – House Of Cards (2001)


Was war das für eine elende Sucherei in einer längst vergessenen Zeit, als ich einem am Radio gehörten Übersong verfiel, der von dem Lappenmoderator nicht angekündigt wurde. Eine ewige Odyssee in einer internetfreien Ära begann und führte mich nach diversen Kassettenkäufen letztendlich ans Ziel, zu einer lebenslänglichen Abhängikeit – und zu meinem ersten Tattoo ein halbes Leben später.

Wer heutzutage `Wind Him Up´ nicht kennt, sollte den Arzt seines Vertrauens oder einen guten Apotheker aufsuchen. Möglicherweise muss das körpereigene Akustikempfangssystem auch nachkalibriert werden. Egal – viele wissen, was dann im Laufe der Jahre passierte: Eine Liebe bedeutet Enttäuschungen, Respekt, Kompromisse, schönhören, sich immer wieder auf das Anfangsgefühl besinnen und sentimental werden. Bis zu einem schönen Tag im Frühjahr anno 2001, als die Kanadier sich auf alte Stärken besannen und mit den Chapters 11 und 13 zwei absolut würdige Nachfolger ihrer erfolgreichsten Alltime-Hymne auf einem durchgehend überragenden Neoalbum verewigten.

Man darf ruhig sagen, dass sie sich dabei fast selbst gecovert haben, doch ist die Sehnsucht nach der Repetition des besten musikalischen Sexes, den man je hatte, in einer frischen Stellungsvariante nicht das, was sich jeder Musikfan von seiner Lieblingsgruppe erhofft?

Mehr klassische SAGA als auf diesem späten Werk geht nicht. Jetzt sowieso nimmer. R.I.P. old friends – glad you’re still alive.

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