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Filetstück des Tages

SACRED REICH – The American Way (1990)


Die zweite Langrille der vier Musiker aus Phoenix, Arizona, war für viele Fans nach dem Erstling ´Ignorance´ und der EP ´Surf Nicaragua´ eine Enttäuschung, denn die Band ging auf diesem Werk merklich vom Gaspedal, war aber meiner Ansicht nach gerade erst dadurch in der Lage, ihr ganzes Potential zu entfalten. All jenen, die der Meinung sind, dass sie gerade dadurch ihr Potential verschwendet haben, denen schleudere ich ein knappes “Ignoranten” entgegen! Die musikalische Vielfalt, die sich auf dieser Scheibe in knapp 36 Minuten entfaltet, gepaart mit der genialen Gitarrenarbeit und der dominant eindringlichen Stimme von Phil Rind, machen dieses Album in meinen Augen zu einem zeitlosen Meisterwerk, das den ´Test Of Time´ bestanden und auch nach fast dreißig Jahren nichts von seinem Unterhaltungswert verloren hat.

Was mich aber bei jedem Anhören dieses Albums immer wieder begeistert, sind die Texte aus Phils Feder. Bei ´Who’s To Blame´ bekomme ich auch heute noch jedes mal Gänsehaut. Beim Geniestreich ´31 Flavors´ spricht (okay, singt) mir Phil aus der Seele und über ´The American Way´, ´Crimes Against Humanity´ oder ´State Of Emergency´ brauchen wir ja wohl nicht zu reden. Umweltverschmutzung, Unterdrückung von Minderheiten, das Fehlen von Toleranz und die Dominanz von Ignoranz sind heute weltweit viel akutere Probleme geworden, als sie es beim Erscheinen dieses Albums waren. Und auch die nachfolgende Zeilen aus dem Titelstück haben nichts an Aktualität verloren:

Truth and honor faith and pride
All convictions surely died
Honesties time has passed
Time for lies is here at last
Truth is false I’m so fed up
How did we come to be so fucked
Hate fear pain death
All our country has got left

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