RIOT CITY – Burn The Night
~ 2019 (No Remorse Records) – Stil: Heavy Metal ~
Dies, Girls and Boys, ist wahrer Stahl, Stahl wie er geschmiedet sein muss – inbrünstig wie Donnerhall. Dies sind RIOT CITY. Sie sind Heavy Metal-Worshipper, durch und durch, sind jung, sind „Screaming Heavy Metal from Canada“, stammen aus Calgary und begeisterten bereits 2014 mit ihrem Demo ´Livin’ Fast´, natürlich in jenen Tagen auf Kassette veröffentlicht.
Denn: Die Jugend kauft wieder Platten, besitzt ein Tapedeck. Vergänglichkeit ist allein die Angst der Alten.
Hier vereint, hören sie: Schreie, kreisende Melodien und immer wieder diese hohen Verlautbarungen, andauernd diese, sich ins Blut bohrende Tonfolgen, gleich eines Stahlgewitters am Horizont, ohne dem Vorbild der jungen Generation von AMBUSH, ENFORCER und NIGHT DEMON zu folgen.
RIOT CITY haben auf ihrem Debüt schlichtweg acht Songs im Gepäck, die sich jeder Nieten-Papst auf Vinyl zulegen wird, um sie tagein tagaus, Seite für Seite, anzuhören, das Cover dabei zu drehen und zu wenden sowie genüsslich anzustarren. Wie in alten Tagen, wie anno 2019.
Alt wie Jung sind überzeugt. Bei diesem, mit ´Burn The Night´ betitelten Erstwerk stimmen einfach alle wichtigen Zutaten: der fantastische Gesang von Gitarrist Cale Savy, der schwindelfrei die erregendsten Höhen erreicht, das Gitarrendoppel mit seinem Partner an der Seite, Roldan Reimer, sowie die Produktion.
Schon der Opener ´Warrior Of Time´ erzeugt eine körperliche Elektrifizierung, ´Burn The Night’ flößt den sofort ansteckenden Virus ein: NWoBHM im Blut, Heavy Metal in Arm, Bein und Hände. Filigran-atmosphärischer US Metal zu Beginn von ´In The Dark´, Hardrock-ender on the run in ´Livin’ Fast´ und ein, einer Power-Walze gleich, Eisen und Knochen überrennendes ´The Hunter´. ´329´ sei hingegen nicht die Vorwahl vom bleichen Clownskopf, derweil ´Halloween At Midnight´ tatsächlich ausgerufen wird. Ist der Schädel schließlich von all den feurigen Soli gespalten und kommt der Kopf nicht mehr beim Bangen frei, darf jeder Stahlkopf mit einem kleinen „ohohoo“ in ´Steel Rider’ sein Zwerchfell beruhigen.
RIOT CITY-Hörer sind sowohl jung als auch jung geblieben, sie brauchen kein Streaming, sie haben RIOT CITY, sie haben Vinyl. Das reicht fürs Erste. Bis zum nächsten Vinyl-Einkauf. Ganz gleich ob in der Music Hall, im Auto oder drei Tage in einer, von einem mächtigen Stein versiegelten Gruft: Derzeit findet sich nichts besseres, unvergänglicheres als ´Burn The Night´.
(8,5 Punkte)