3RD EAR EXPERIENCE WITH DR. SPACE – Ear To Space
~ 2019 (Space Rock Productions) – Stil: Space-/ Psychedelic Rock ~
Passend um die Aufregung des bildlich festgehaltenen Schwarzen Loches, kommt der entsprechende Soundtrack für einen Space-Trip aus der Wüste des amerikanischen Südwestens. Fünf Songs, knapp 73 Minuten. Allein dieser Umstand spricht Bände. Und wer 3RD EAR EXPERIENCE kennt, weiß was ihn erwartet.
Die Entstehungsweise des Albums ist dieses Mal allerdings interessanter als bei den vorherigen Alben. Das Album entstand, wie viele 3RD-EE-Alben auch aus Jamsessions, allerdings hat Bandleader Robbi (ex-TRIBE AFTER TRIBE) den Basismix an Dr. Space (aka Scott Heller ) geschickt, der wiederum hat dazu gejammt und alles wieder zu Robbi zurückgeschickt. Dieser hat dann Overdubs und Co. dazu gemischt und fertig war dieser 5-Tracker.
Wie schon auf den Vorgängern erwartet einen ein echter Space-Trip. In den 20-Minuten-Nummern verliert man sich in den Weiten der wabernden Riffs, der Endlosspiralen aus treibenden Gitarren und Rhythmen. Dazwischen brillant eingearbeitet Saxophon-Parts die dem ganzen Soundgebilde etwas Abgedrehtes verleihen, bevor man sich wieder in den spacigen Klangwelten von 3RD EAR EXPERIENCE verliert.
Die Elektro- wie Ethnic-Vibes, die sich immer wieder in den Songs finden, werten den Space Rock enorm auf, weiten den Sound, die Songs, und geben einem ein verdammt angenehmes Gefühl, während man dahin schmelzt in diesem Waberkosmos. Intergalaktischer Sound? Ja. Jam-Session-artige Blasen? Ja. Messerscharfe Riffs? Ja. Sound für Tagträume? Ja. Songs, die einen mit auf einen Trip nehmen? Ja. Noch eine Schippe Ambient-Gefühl dazu? Ja.
`Ear To Space` ist ein wunderbares Album zum Abschalten, um Abstand zufinden in dieser kranken Welt. Die Songkonstrukte saugen einen durch ihre Intensität auf, geben einem ein Gefühl des Abhebens. Solche Songs kann man nur kreieren, wenn man alles hinter sich gelassen hat. Mastermind und Gitarrist Robbi Robb lebt nicht umsonst in der Wüste nahe des Joshua Tree Nationalparks in den USA.
Die drei Monsterstücke `Screams Of Eagle Bone`. `Anam Cara` sowie `Dreams Of The Caterpillar` wirken wie Staubsauger, die einen in ihrem Klangkosmos aufsaugen und dann völlig geschafft wieder ausspucken. Man muss sich auf die Songs einlassen, um ihre Größe, ihre magischen Momente wahrzunehmen. Wem das zu viel ist, der sollte mit den beiden kurzen Tracks `Coin In The Desert` und `Sue`s Dream World` beginnen. Die Soundtrack-ähnlichen, sehr sphärischen Stücke sind eher leichtes Futter für 3RD EAR EXPERIENCE-Verhältnisse.
Wie schon die Vorgänger, für Fans dieses Sounds unumgänglich.
(8 Punkte)