FiletstückeMeilensteine

Filetstück des Tages

GODGORYResurrection (1999)


Aus Zeiten, als ich noch Mixtapes aufnahm und mit DJing liebäugelte, haben diverse meiner CDs noch Sticker auf der Rückseite mit den Nummern der besten (und in Klammern der guten) Songs. Auf dieser hier lautet die Liste folgendermassen: 1, 3, (5), (7), 9.

Heute würde ich das anders sehen und habe auch genau deswegen diese Platte zum Filet gewählt, doch damals ging’s mir eben um Eingängkeit, und die „geraden“ Songs sind so dermassen anders, sprich: krasser, dass ich sie meinen Tänzern nicht zumuten wollte – und genau wegen dieser vermeintlichen Beliebigkeit polarisiert die Band auch so dermassen.

Während die „ungraden“ Stücke sehr atmosphärischen, keyboardlastig-verspielten MeloDeath mit einem guten Schuss Goth-Doom-Stehblues im Sinne meiner geliebten TYPE O oder auch LAKE OF TEARS bieten, wird dazwischen geprügelt und gegrowlt was das Zeug hält. Göteborger Schule à la früheste IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY meets Old School-Thrash Riffing. Geht nicht? Aber hallo! Sogar ein ACCEPT-Cover (´Princess Of The Dawn´) wird im ganz eigenen GODGORY-Sound zu einem Gothic-Dancefloor-Kracher.

Vier Alben in zwölf Jahren waren schliesslich die Ausbeute dieser Band, im Kern bestehend aus den nicht miteinander verwandten Matte und Erik Andersson, und dass all diese Preziosen von ganz grossen Namen wie Dan Swanö und Peter Tägtgren produziert wurden, sagt nochmals einiges über ihre Klasse aus. Die letzte Scheibe, ´Way Beyond’ enthält mit ´Caressed By Flames´meinen absoluten Lieblingswalzer, der, wenn schon nicht zu meiner Hochzeit, dann zumindest zu meiner Beerdigung gespielt werden soll. Let’s dance!

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