T – Solipsystemology
~ 2019 (Giant Electric Pea) – Stil: Art Rock ~
Eine Trilogie ist ein Mehrteiler, ist der Zusammenhalt dreier eigenständig, aber thematisch zusammengehörender Werke. ´Solipsystemology´ ist die dritte Platte einer epischen T-Trilogie. Sie enthält die Chapter sieben (´The End Where We Begin´), acht (´The Trauma Of Happiness´) bis neun (´Solipsists´). Keine Chapter von SAGA, sondern die Fortsetzung des mit ´Fragmentropy´ (2015) und ´Epistrophobia´ (2016) begonnenen Mehrteilers. Zwischen den einzelnen Teilwerken besteht das gewöhnliche, dem musikalischen Naturgesetz folgende Gefälle von Teil eins bis drei.
Erneut dehnt sich die Musik in melancholischen Weisen aus, suhlt sich im brennenden Schmerz des Pygmalion-Effekts, der sich am brillantesten in den genretypischen Longtracks (´The End Of Always´ sowie ´Laughter’s Cold Remains´) entfalten darf. ´Solipsystemology´ zeigt sich im cineastischen Breitwandformat. Im Hintergrund: Geräuschkulissen, läutende Telefone. Im Vordergrund: stürzen mehr als nur besungene Melodienfolgen auf den Hörer ein. Eben noch im Gitarrenhüftschwung von David Howell Evans quietschend oder á la Mark David Hollis sinnierend, plötzlich in lieblichster David Gilmour-Souveränität ablenkend. Überdies ruft eine eigenständige Stimme, die sich dennoch unweigerlich auf Steve ‘H’ Hogarth sowie David Bowie besinnt, obgleich sie an Scott Walker schmerzlich erinnern soll, Schicht um Schicht, Schicht auf Schicht, zum Tanz auf, zum Kopfschwenken. Nicht erst ein Saxofon-Solo, Klavier sowie Bläser sorgen für hysterische Instrumental-Achterbahnfahrten. T hier, T dort – schlichtweg überall. Alle musikalischen Gerätschaften sind natürlich von Thomas Thielen persönlich eingespielt. Zu allem Glück fehlt nur die Aufführung der Trilogie: ein kolossales Festival, ein T-Festival mit MARILLION, GAZPACHO und NO-MAN.
(8 Punkte)
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