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TWIN TEMPLE – Twin Temple (Bring You Their Signature Sound…. Satanic Doo-Wop)

~ 2019 (Plastic Head / Soulfood)Stil: Satanic Doo Wop / Okkult Soul / Rock’n’Roll ~


Na, wo sind meine open-minded Retro-Okkultisten? Legt mal COVEN und ROKY ERICKSON vom Plattenteller, falls eure dunkle Reise noch mehr in die Vergangenheit gehen soll.

Da ich selbst erst im Summer Of Love das Licht der Welt erblickte, habe ich natürlich keine Ahnung von `Doo Wop´ – meinem 70iger & 80iger-geprägten Musikverständnis fallen da eher Begriffe wie `Motown´, `Soul´ und `Rock’nRoll´ ein. Möglicherweise bluesen die dunklen Priester aus der Stadt der Engel dazu auch ein wenig im Geiste des Gründers des 27er Club (für dessen Mitgliedschaft auch der treffendste Vergleich Ami Winehouse alles gab) Robert Johnson, der ja bekanntlich als erster Rocker an den Crossroads den Einen traf, der ihn für den Schnäppchenpreis seiner Seele unsterblich mit seiner Gitarre eins werden ließ…bis zu seinem siebenundzwanzigsten Lebensjahr halt. Part of the deal – alter Täuscher.

 

 

Die fröhliche Grundstimmung mit lässiger oldschool Rock-Gitarre von Zachary James, Bläsern und natürlich der Stimme der Diva Alexandra bietet sich förmlich als Soundtrack für den nächsten großen Wurf von Tarantino an, falls er den TWIN TEMPLE nicht schon bereits ohne mein Wissen vorm Einschlafen aufsucht. Bar-Piano, swingende Rhythmen und ein leichtes JAMES BOND-Feeling der frühen Connery-Ära kokettieren mit Songtiteln wie `The Devil (Didn’t Make Me Do It)´, `Lucifer, My Love´(großes Gefühlskino!) oder `Sex Magick´ und klingen im Verlauf der Platte wie die natürlichste Verbindung des Okkulten mit Musik als auch klischeeloser, als mancher erfolgssuchende Norweger. Die wahren Ideale des Satanismus – Nonkonformismus, Gedankenfreiheit und unterdrückungsfreie Selbstverwirklichung scheinen sich die beiden auch im Leben abseits der Bühne als Lebensmotto auf die Fahnen geschrieben zu haben.

 

 

Wer’s dann doch unbedingt etwas derber will, sollte am Ende durch die beschwörende, gesprochene schwarze Messe `Satanic Self Initiation´ mit Orgelbegleitung transzendieren können. Besser hat man es weder bei COVEN noch in keinem Film gehört, außer vielleicht musikalisch mit der Orgel der MUNSTERS. „I Am A Witch! Hail Lilith!“

Wenn alle Welt behauptet, Ami Winehouse habe moderne Klassiker geschrieben (oder performt), bliebe hier fairerweise nur die SPINAL TAP – Wertung 11, die jedoch nur SPINAL TAP in Originalbesetzung mit ALLEN Drummern einheimsen könnten. You really know how to hex me!

(ohne Wertung, aber in die Jahres-Top-30!)

https://www.twintemple.com

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