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CALICO JACK – Calico Jack

~ 2019 (Underground Symphony) – Stil: Folk Metal ~


Was im Waschzettel mit Italien und RHAPSODY OF FIRE angepriesen wurde, hat zumindest mit letzterem nichts zu tun. Hier muss viel mehr von einer Mischung aus RUNNING WILD-Themen, SWASHBUCKLE-Gesang und SKYCLAD-Instrumentarium gesprochen werden. Das sollte der Sache deutlich näher kommen, wie bereits der Opener ´The Secret Of Cape Cod´ zeigt. Dieser erreicht sogar fast thrashige Gefilde. Die Geige, die gleichberechtigt den Gesamtklang und das Hörvergnügen prägt, bringt die besondere Würze. ´Where Hath Th’ Rum Gone´ zieht das Tempo sogar noch an und fügt Gang-Vocals hinzu. ´Death Beneath The Waves´ steht ebenfalls zwischen diesen Polen von melodischem Metal mit viel folkiger Geige und ziemlich extremem Gesang. Dabei ist sonst kein Extreme Metal zu finden. An dieser Stelle macht die Musik Spaß, und gibt sich ziemlich spannend.

Im nächsten Stück ´Caraibica´ kommen noch wie erwarteten, karibische Rhythmen dazu, was sonst? Beim Klabauter! Jetzt ist das Grinsen endgültig fest im Gesicht. Auf den ersten Hör mag alles nicht so ganz zusammengehören. Und doch, es muss genau so! Mit dem Instrumental ´Songs Of The Sea´ (in dem auch noch der ´Drunken Sailor´ zitiert wird) holen sie einen endgültig auf ihre Südseeinsel, an ein Lagerfeuer an einem einsamen Strand. Ums Feuer ist die ganze Mannschaft geschart, man ruht, frisst, säuft, tanzt, hurt…

Das thrashige ´Sharkbite Johnny´ ist geradezu unspektakulär, ´Grog Jolly Grog´ hebt das Niveau auch nicht unbedingt. Mein Verständnis für Sauflieder hält sich allerdings in Grenzen. Nach diesem Durchhänger steigt die Stimmung jedoch wieder. ´Straits Of Chaos´ dürfte live den ein oder anderen Circle Pit auslösen. Das instrumental beginnende ´Under The Flag Of Calico Jack´ liefert nun endlich auch ein paar RUNNING WILD-artige Passagen. Hier finden sich nochmals alle schon gehörten Trademarks. Es sind 18 sehr kurzweilige Minuten voller Freibeuterromantik. Schlussendlich darf zu ´Jolly Rouge´ noch ein letztes Mal ausgelassen (Pogo?) getanzt werden. …um danach die Repeat-Taste zu drücken.

Wer bei Folk Metal an Skandinavien denkt und an nordische Mythologie, liegt hier völlig verkehrt. Die Mailänder Truppe CALICO JACK feiert die Götter der Sieben Weltmeere, das Leben der Piraten, die Südsee und den ungehemmten Genuss von Rum. Auch ohne Rum gibt es dafür 7,5 Punkte.

 

calicojacktheband.bandcamp.com/releases

www.facebook.com/CalicoJackOfficial/

 

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