LIVING THE FIRE – The New One
~ 2019 (Independent) – Stil: Avantgarde Independent Alternative Metal ~
Stellt euch folgendes vor: Bruce Dickinson ist mal wieder auf Solopfaden, hat seine Liebe zu Bands wie HADES oder SACRED STEEL entdeckt und verbrät auch alle Ideen, die bei MAIDEN nicht reingepasst hätten.
Was für ein Anfang! ‚D.N.Alien (The Horror Pt.2)‘ – willkommen zu einer Melange, die sich neben US als auch Alternative Metal nicht limitiert und somit streckenweise überraschend innovativ zu Werke geht. So beginnt ‚Behind The Mask’ als auch ‚Graveyard Shadow‘ mit wohlklingenden Bassläufen wie der kleine Bruder von MAYFAIR, bis der verrückte Bruce das Ruder rumreißt und seine abgefahrenen Gesangslinien und Screams einen wohltuenden Brainfuck verursachen, wie ihn Jason McMaster bei WATCHTOWER etablierte. Doch keine Angst, Freunde der nachvollziehbaren Strukturen: Die Dresdener LIVING THE FIRE kommen songtechnisch direkt auf den Punkt.
Ein Punkt, den der Eurometalfreund nicht gleich finden mag, Freunde des ungewöhnlichen Anspruchs verfallen verzückt in Gps-würdige Ausdruckstanzformen. Dennoch werden von der Eisernen Jungfrau gelangweilte Zeitgenossen immer wieder hellhörig, ob der alten Liebe in ihren prächtigen neuen Gewändern – I really ‚Need It‘. Urplötzlich und ohne Vorwarnung aus dem Nichts versohlen euch FAITH NO MORE und RAGE AGAINST THE MACHINE von hinten eure ‚Man Pussy’ und hierzu stelle ich keine weiteren Mutmaßungen an!
Ganz und gar ‚Shameless’ überraschen wohlvertraute Powermetalklänge teutonischer Prägung. Ballade für euch Mädchen? Klappt mit dem romantisch betitelten ‚Horror Vacui’ zumindest anfangs und in der Reprise. Erinnerungen an die nicht minder abgefahrenen und doch in Undergroundkreisen beliebten MOAHNI MOAHNA oder DOOMSDAY werden wach, wenn schon nicht der Art wegen, dann auf jeden Fall der Eigenständigkeit halber. Extremely well gemacht and welcome in the first Liga des German Untergrundes, Clemens, Jonas, Phil und Sebastian.