Filetstück des Tages
ULVER – Perdition City – Music to an interior film (2001)
Es gibt Bands, die machen jahrzehntelang dieselbe Musik, und sind damit unglaublich erfolgreich. Und es gibt ULVER. Wer sich zwischen erstem Demo und fünftem Langdreher (und natürlich auch danach ständig…) stilistisch mindestens viermal neu erfindet (Black Metal, Folk, Industrial/Ambient, Trip Hop…), und dabei stets Herausragendes produziert, findet sich nicht grundlos auf dem Hochzeitstisch des norwegischen Kronprinzenpaares wieder.
Im Gegensatz zu den genredefinierenden ’Bergtatt’ oder auch ’Themes from William Blake’s The Marriage of Heaven and Hell’ wähle ich ’Perdition City’ zum Filetstück, einfach weil diese Platte ein fester, wie eingewachsener Teil von mir ist – perfekt kalt-heisser, düsterer Trip Hop, wie er in London nicht besser geschrieben werden konnte, mit jazzigem Saxophon und Piano, und vor allem latenter, lauernder Gefährlichkeit und SciFi-Stimmung. Immer noch der perfekte Soundtrack für eine nächtliche Fahrt durch die Strassenschluchten und Tunnel einer unbekannten Metropolis. Und – Vollgas!