DIE ÄRZTE – They`ve Given Me Schrott! – Die Outtakes
~ 2019 (And More Bears/Trocadero/Universal Music) – Stil: Punk/Pop ~
DIE ÄRZTE kredenzen 2018 ihr bisheriges Gesamtwerk unter dem Namen ´Seitenhirsch´ (siehe hier) – eine monumentale, das gesamte ÄRZTE-Universum umfassende Werkschau.
Obwohl das Trio eigentlich bereits mit seinem Debüt anno 1984 von den Punks schief angeschaut wurde, wollen DIE ÄRZTE bis heute den Erwartungen aller Seiten ihrer Anhängerschaft entsprechen. Bevor jetzt der Urpunk beim Anblick der Werkschau anfängt, von “Ausverkauf” zu reden, da in der Box jetzt alte Demos auf den Markt geworfen werden, soll er ebenso gütlich gestimmt werden, wie alle anderen Musikhörer, die bereits die regulären Alben ihrer Sammlung einverleibt haben.
Daher erscheint mit ´They`ve given me Schrott! – Die Outtakes´ eine Auskopplung aus der großen Werkschau. In Box-Editionen mit 3 CDs oder 5 LPs enthält der Urpunk und jeder Anhänger bei den ´Outtakes´ die Raritäten aus ´Seitenhirsch´. Vom ersten Kassetten-Demo aus 1978 (´Der lustige Astronaut´) bis zur Single-B-Seite aus 2003 (´Worum es geht´).
Da wir da Playback gespielt haben, bin ich statt zum Schlagzeug zu mimen, ins Publikum gesprungen und hab mit einem Mädchen aus der ersten Reihe herumgeknutscht … (Bela)
Die ´Outtakes´ beginnen somit ebenso wie ´Seitenhirsch´ mit den sechs Songs der ´Fleisch´-EP von SOILENT GRÜN (siehe hier), der Vorgänger-Combo von Bela B und Farin Urlaub (siehe hier), sowie dem Songklassiker ´Claudia hat ’nen Schäferhund´ aus dem 1983er “Unikum-Tapesampler” und dem Demo-Song ´Verlierer müssen leiden´. Die kurze NENA a-capella-Coverversion (´Nur geträumt´) aus einer Radioshow, das im SFB-Studio aufgenommene ´Gib mir nichts´ und das allererstes Radio-Interview mit Helmut Lehnert vom SF Berlin kommen hinzu. Natürlich ist das kurze Nebenprojekt DIE ULKIGEN PULKIGEN enthalten, mit den drei Songs vom Sampler ´Pesthauch des Dschungels´ (1984).
Auf einer langen, sehr langen Motorradfahrt durch strömenden Regen (in Sambia, falls es jemanden interessiert) sang ich immer wieder ein Mantra vor mich hin: “Sonne, wann werd ich dich wiedersehen?” (Farin)
Die Ur-Version von ´Westerland´, genannt ´Helgoland´, sowie zwei Demos aus 1985, sechs aus 1986, sechs 1987er und eines aus 1988 gehören ebenso zum Inhalt der kleinen Box. Dann geht es erst weiter mit den Demos ab 1993 (´Schrei nach Liebe´) und 2000 (´Yoko Ono´). Und schließlich stehen noch die unveröffentlichten englischen Demos aus 1996 auf dem Programm – ein volles, fettes Programm auf wahlweise drei oder fünf Scheiben. Das ist Zensur! Keine. Danke.
Bitte erwartet hier keine durchgängig hochwertige Audioqualität. Diese Raritäten sind zum Teil Kellerfunde auf Basis von alten Audiokassetten oder Vinylplatten, die aufwendig restauriert und neu gemastert wurden. Allerdings kann man aus einem Toaster kein Rennrad machen.