IMMORTAL GUARDIAN – Age Of Revolution
~ 2018 (M-Theory Audio) – Stil: Neo Power Metal ~
Die Texaner IMMORTAL GUARDIAN verstehen sich als moderne Wächter metallischer Tugenden. Sie kommen aus dem Staat, der Dimebag Darrell und Stevie Ray Vaughan hervorbrachte, vergessen dabei aber die unzähligen klassischen Texas Metal-Formationen zu erwähnen. Nicht ignorieren kann ihr Sound die DNA des Nineties-Metal; HELLOWEEN und viele italienische Abkömmlinge stehen parat für die Identifizierung. Wer also keiner depressiven Stimmung nachhängt und sich einen guten Tag gönnen will, legt – nach zehnjähriger Vorbereitung und einigen vorausgegangenen EPs – das Debüt von IMMORTAL GUARDIAN auf.
´Age Of Revolution´ bietet einige Hymnen, die SKYLARK verinnerlicht haben und zwischen der Tastenvirtuosität von LABYRINTHs ´No Limit´ und den Gitarrenfertigkeiten von LABYRINTHs ´Return To Heaven Denied´ pendeln (´Zephon´). Abwechslung vermittelt auch der Gesang, der gerne eine Strophe in tieferer Tonlage herauspresst (´Aeolian´), um so skandinavische Power Metal-Elemente oder teutonische á la DARK AT DAWN zu verarbeiten. Neben dem brasilianischen Gesangsbarden Carlos Zema (ex-OUTWORLD) fallen umgehend die Künste von Gabriel Guardian auf, Gitarrist und Keyboarder in persona. Der direkte Bezug zu HELLOWEEN und GAMMA RAY verschwindet auf Dauer vollends, erst recht, wenn die Shredding-Gitarren in Yngwie-Hochform ein Gewitter ablassen. Südamerikanische Elemente treten kurz zu Beginn (´Trail Of Tears´) oder in CONCEPTION-Manier (´Fall´) zu Tage. Die Kompositionen verfallen dabei nicht unbedingt dem bekannten High-Speed-Melodienreigen von DRAGONFORCE. Einmal dem Sound verfallen, können im Verlauf des Langdrehers etliche Songs ihre Wirkung entfalten und beeindrucken.
(7,5 Punkte)