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MAYHEM – Grand Declaration Of War

~ 2010/2018 (Season of Mist) – Stil: Black Metal / Experimental Metal ~


Sie haben sich 1984 in Oslo, Norwegen, gegründet. Die Protagonisten: der legendäre Gitarrist Øystein Aarseth aka Euronymous, Bassist Jørn “Necrobutcher” Stubberud und Kjetil “Manheim” Haraldsson am Schlagzeug. Ihren Bandnamen fanden die Nordlichter schnell bei den Genre-Begründern VENOM und deren Song ´Mayhem With Mercy´ vom wegweisenden Debüt ´Welcome To Hell´ (1981). MAYHEM wollten direkt klotzen, nicht kleckern: Die dämonische Derbheit der ´Deathcrush´-EP (1987) rüttelte den damals blutjungen Black Metal kräftig durch, gefolgt vom ikonischen, stildefinierenden ´De Mysteriis Dom Sathanas´ (1994). Dazwischen und danach: Mord, Kirchenverbrennungen und weitere Tragödien, die diese so neurotische wie notorische Band, räusper!, auszeichnen.

Nehmen wir aber mal nur die Musik. Diese änderte sich nach dem ersten turbulenten Jahrzehnt mit dem Longplayer ´Grand Declaration Of War” (2000), den “Season of Mist” dieser Tage dankenswerterweise wiederveröffentlichen. MAYHEM schlugen hierauf eine Art-Rock-Richtung ein, die fortan nicht mehr den Mainstream, sondern viel mehr die Black Metal-Szene provozierte. Nestbeschmutzung? Zumindest die Puristen waren entsetzt: Fett produzierte, sauber gespielte Gitarren, getriggertes Breitband-Schlagzeug, Keyboards und Samples. Der talentierte neue Gitarrero Rune “Blasphemer” Eriksen zeichnete für die Fokusweitung und damit den Mut zur Grenzüberschreitung verantwortlich, focht alles durch – und setzte sich ein kleines Kriegsdenkmal: ´A Grand Declaration Of War´.

Wer den hoch kontroversen, aber zugleich empfehlenswerten zweiten MAYHEM-Longplayer nochmals bzw. etwas anders erleben will: PARADISE LOST-Produzent Jaime Gomez Arellano hat die Songs soundtechnisch gelungen überarbeitet. Black Metal-Brecher wie ´A Grand Declaration Of War´ und ´A Time To Die´ knallen nun noch satter. Und ein Pop’n‘Wave-Experiment wie ´A Bloodsword And A Colder Sun (Part II of II)´ zeugt klanglich jetzt noch differenzierter davon, wie mutig MAYHEM damals waren, als sie ihre und damit die Komfortzone einer ganzen Szene verließen – und Black Metal (mal wieder) neu definierten.

(8 Punkte)

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