NEW NEKTAR – Megalomania
~ 2018 (Sireena Records/Broken Silence) – Stil: Hardrock
NEKTAR wurden 1969 von britischen Musikern in Hamburg gegründet. Sänger/Gitarrist Roye Albrighton verstarb jedoch 2016, so dass mittlerweile sein Sohn und Schlagzeuger Che Albrighton, seine letzten Bandkollegen – Keyboarder, und mit 11-jähriger NEKTAR-Erfahrung mittlerweile Staffelstabsträger der Gruppe, Klaus Henatsch sowie Bassist Tom Fry – gemeinsam mit Sänger/Gitarrist Alex Hoffmeister die Gruppe unter dem Namen NEW NEKTAR fortführen. Der stilistische Weg, den NEKTAR – von Progressive Rock und Psychedelic Rock hin zu Hardrock – unternommen haben, spiegelt sich auch in den neuen Kompositionen wieder.
Zur Beruhigung der Alt-Anhänger und zur Wahrung der Tradition steigen the NEW NEKTAR mit einem Longtrack in ihr Werk ein. ´Bad Angel´ gebärt sich auf neun Minuten zu einem stilistischen Rundgang des bisherigen Schaffens. Gedankenverloren gleiten wir in Richtung GROBSCHNITT. ´Megalomania´ ist hernach ein kleiner, über acht-minütiger Prog Rock-Ohrwurm. Aufgrund des Gesangs dürfen NEW NEKTAR anno 2018 auch gerne dem Krautrock zugerechnet werden. Zwei wunderbare ´Intermezzo´ laden jedoch bei genauem Zuhören nicht zum Träumen ein. Tatsächlich sind die Lyrics aller Kompositionen äußerst nah am Puls der Zeit verfasst worden. Blindheit und menschliche Selbstsucht, aber auch die Abholzung des Regenwalds und Überfischung sind zentrale Themen, zudem die globale Erwärmung in ´Selling The World´. Die großen Melodien zaubern NEW NEKTAR in ´Where Do We Go To?´, über die Kriegstreiberei seit dem Ersten Weltkrieg bis in die heutigen Tage, und ´Smiling Face´ geradezu im Sinne einer Rock Opera aus dem Ärmel. Das finale ´Enough Is Enough´ lässt schließlich alle gemeinsam den Titel skandieren, zwischen Keyboard-Schwaden und einem AC/DC-Riff, bisweilen in Erinnerung an ROUGH SILK.
Knallharte Krautrocker freuen sich diebisch über diese megalomanische Rückkehr.
(7 Punkte)