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YGFAN – Hamvakból…

~ 2018 (Sun & Moon Records) – Stil: Post-Black Metal ~


Endlich kommen sie rein, die Platten für die dunkle Jahreszeit, und damit für uns entsprechende Seelen! Wunderbare Musik zum Eintauchen und darin Versinken, Musik für Kerzen- oder noch besser Fackellicht, das bieten uns die vier jungen Ungarn von YGFAN auf ihrer ersten LP, die uns gleich mit Vogelgezwitscher, Flammenknistern und rituellen Trommeln mitten in der Natur, im Netz des verzauberten, heiligen Waldes (so die vage Übersetzung des Bandnamens) empfängt.

Dass sie aus der Metropole Budapest stammen, hat man schon ihrem ersten Lebenszeichen, der 2015er EP ´Köd´, keineswegs angehört, dass sie vom organischen Rhythmus, vom Pulsieren der Natur inspiriert sind, dagegen sofort, ihre Lieder fließen und mäandern, kommen in Resonanz mit unserem Herzschlag und unserer Seele und entführen uns in eine innere Region hinter dem Nebelschleier…

Der Wechselgesang im Einstieg zur Waldwunderwelt, ´Kezdetben´, hat etwas von einer Anrufung der Elementargottheiten – schade, dass ich kein Ungarisch verstehe, ich wüsste zu gern, was sich die rau gegrowlte und die majestätisch klare, geradezu ätherische Männerstimme gegenseitig zurufen. Vergleiche mit ALCEST oder auch VINSTA liegen (nicht nur) hier auf der Hand, Dialoge jeglicher Instrumentenpaarung ziehen sich durch die ganze Platte, die trotz erheblicher Dynamik eine geradezu meditative Ruhe ausstrahlt (´Maya´, die zweite Hälfte von ´Vonzásban´), gerade wenn sich das Ensemble zu den feinen, leisen Momenten sammelt und von diesen Inseln im Strom aus neue Netze spinnt.

Und wenn ich von Liedern spreche, meine ich das auch bewusst in Sinne des tradierten, volkstümlichen Liedgutes, denn hier fließt einiges an Folklore und archaischen Traditionen mit ein, wie es auch die Landsleute von PERIHELION und THY CATAFALQUE verarbeiten, und vor allem hinter der Landesgrenze die großen Vorbilder NEGURA BUNGET.

Selbst bezeichnet das Quartett seinen Stil als „Spiritual Post Doom/Black Metal“, und davon wird sich die entsprechende Zielgruppe sicher ansprechen lassen. Wer den steten Wechsel von kraftvollen Riffs und spirituellen Harmonien sucht, wird hier fündig, und der oft (noch?) ungeschliffene, raue Sound bezaubert mit eigenem Charme. Ein mit 47 Minuten etwas kurzes, aber beglückendes und befreiendes Hörerlebnis – wie auch die Übersetzung des Albumtitels suggeriert, bedeutet ´Hamvakból…´ doch „Aus der Asche…“. Auf diesem Weg möchten wir YGFAN gerne weiter begleiten!

 

Anspieltipps: ’Hamvak alatt…’, ’Ygfan’

(Phönizische 7,5 Punkte)

 

www.facebook.com/ygfanband
www.ygfan.bandcamp.com

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